Wieder ein Rückschlag

ERC Ingolstadt verliert Derby bei den Nürnberg Ice Tigers mit 2:4

23.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:10 Uhr
Petr Taticek (ERC, links) Tom Gilbert im Zweikampf. −Foto: Johannes Traub

Nürnberg (DK) 48 Stunden nach dem wichtigen Derbysieg bei den Augsburger Panthern hat der ERC Ingolstadt wieder einen Rückschlag hinnehmen müssen. Bei den Nürnberg Ice Tigers verloren die Panther mit 2:4 (2:2, 0:1, 0:1), nachdem sie einen zwischenzeitlichen Zwei-Tore-Rückstand aufgeholt hatten.

„Ingolstadt ist wie ein verletzter Panther: brandgefährlich“, hatte der Ex-Ingolstädter Patrick Köppchen vor der Partie gesagt. Zu sehen war davon in den Anfangsminuten allerdings nichts. Stattdessen gingen die Nürnberger, die auf Nationalspieler Leo Pföderl (Rückenprobleme) und Rekonvaleszent Colten Teubert verzichten mussten, mit dem ersten gelungenen Angriff sofort in Führung. Die ERC-Abwehr gewährte David Steckel (3.) vor dem Tor zu viel Raum, und der Angreifer verwertete die Vorlage von Tom Gilbert mühelos zum 1:0. Nur zwei Minuten später schlugen die Ice Tigers, die in dieser Saison nach einem Führungstor neun von zehn Duellen gewonnen hatten, erneut zu. Dane Fox (5.) ließ Torhüter Timo Pielmeier mit einem platzierten Schuss in den Winkel erneut keine Chance, nachdem Jacob Berglund die Scheibe zuvor leichtfertig verloren hatte.

Der Plan von Interimstrainer und Sportdirektor Larry Mitchell, mit „schnellem Eishockey“ zum Erfolg zu kommen, ging zunächst gar nicht auf – bis Kael Mouillierart (15.) eben einen solchen schnell vorgetragen Angriff zum Anschlusstreffer nutzte. Der Außenstürmer nutzte einen Abpraller zum 1:2, nachdem Torhüter Andreas Jenike einen Schuss von Matt Pelech nicht festhalten konnte.

Der ERC war wieder dran – und 75 Sekunden später sogar wieder komplett im Spiel. Patrick McNeill (16.) glich zum 2:2 aus, nachdem Thomas Greilinger den aufgerückten Verteidiger schön in Szene gesetzte hatte. Weil die Schiedsrichter Daniel Piechaczek und Marian Rohatsch drei Sekunden vor der Drittelsirene das vermeintliche 3:2 durch Brandon Segal wegen eines Handtores zurecht nach Studium des Videobeweises nicht anerkannten, ging es mit dem Unentschieden in die Kabine.

In dieser blieb Verteidiger Dustin Friesen auch zu Beginn des Mittelabschnitts, nachdem er sich im ersten Durchgang nach einem Check von Yasin Ehliz verletzt hatte. Doch auch ohne den Verteidiger hielten die Panther weiter gut dagegen, überstanden zwei Unterzahlsituationen schadlos und hatten die Riesenchance auf die erstmalige Führung. Jenike brachte nach einem Schuss von Mouillierat (30.) aber noch die Fanghand nach oben und rettete stark.

Vorne die Möglichkeit nicht genutzt und hinten etwas nachlässig: Schon lagen die Ingolstädter wieder in Rückstand. John Mitchell (35.) fälschte die Scheibe durch die Beine von Pielmeier zum 3:2 ab, nachdem der 566-fache NHL-Profi den Angriff über Steckel selbst eingeleitet hatte. Mit dem knappen Vorsprung im Rücken konzentrierten sich die Franken im letzten Durchgang auf ihre Defensive – die beste der Liga – und ließen die Panther kommen. Unterstützt von den rund 150 mitgereisten ERC-Fans unter den 4185 Zuschauern rannten die Ingolstädter auch immer wieder an, richtig zwingend wurden sie allerdings nicht mehr. Stattdessen sorgte Steven Reinprecht (57.) nach einem Befreiungsschlag mit dem 4:2 für die endgültige Entscheidung.

Nürnberg Ice Tigers: Jenike - Aronson, Festerling; Jurcina, Mebus; Gilbert, Weber; Köppchen - Reimer, Reinprecht, Ehliz; Segal, Dupuis, Fox; Pfleger, Steckel, Mitchell; Pohl, Buzas, Möchel. - ERC Ingolstadt: Pielmeier - Kohl, McNeill; Friesen, Wagner; Pelech, Sullivan; Schopper - Berglund, Buck, Laliberte; Maldin, Olver, Mouillierat; Collins, Olson, Braun; Greilinger, Taticek, Elsner. - Tore: 1:0 Steckel (3.), 2:0 Fox (5.), 2:1 Mouillierat (15.), 2:2 McNeill (16.), 3:2 Mitchell (35.), 4:2 Reinprecht (57.). - Strafminuten: Nürnberg 2 / Ingolstadt 4. - Schiedsrichter: Piechaczek, Rohatsch. - Zuschauer: 4185.