Ingolstadt
Weiter im Play-off-Rennen

ERC Ingolstadt bezwingt Iserlohn Roosters dank kampfstarker Leistung mit 3:2

31.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:52 Uhr
Timo Pielmeier in Bedrängnis. −Foto: Olfen

Ingolstadt (DK) Der ERC Ingolstadt mischt im Kampf um die direkte Play-off-Qualifiaktion weiter munter mit. Die Panther setzten sich am Mittwochabend gegen den direkten Konkurrenten Iserlohn Roosters mit 3:2 (1:0, 1:2, 1:0) durch und verkürzten damit den Abstand auf die Top Sechs in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) auf einen Punkt.

In einer schnellen Anfangsphase ohne viele Unterbrechungen waren die Ingolstädter, bei denen erneut Dennis Swinnen als überzähliger Spieler auf der Tribüne saß, zwar um die Spielkontrolle bemüht. Iserlohns Torhüter Sebastian Dahm wurde aber nur selten ernsthaft gefordert. Ganz anders auf der Gegenseite, wo Timo Pielmeier gegen Johannes Salmonsson (3., 7.) sowie in Unterzahl gegen Blaine Down (8.) und Luigi Caporusso (9.) seine Mannschaft vor einem Rückstand bewahrte. Erst nach einem Alleingang von Mike Collins (13.), den Dahm mit der Fanghand parierte, entwickelten die Panther mehr Torgefahr – und gingen dank eines Premierentreffers in Führung. Tim Stapleton (15.) war in seinem vierten Einsatz erstmals per Nachschuss zum 1:0 erfolgreich. Kael Mouillierat hatte zuvor die Scheibe technisch stark im Angriffsdrittel behauptet hatte. Obwohl Down (18.) kurz darauf den Ausgleich auf dem Schläger hatte, aber erneut nicht an Pielmeier vorbeikam, war der ERC nun dem zweiten Treffer näher. Die beste Möglichkeit ließ dabei Brett Olson (19.) ungenutzt. Nach einer schnellen Kombination traf er aus halbrechter Position jedoch nur den Pfosten. „Wir wollen so viele Schüsse nehmen wie möglich, und mehr Zeit in deren Zone verbringen als in unserer“, gab Stapleton auch als Marschroute für den zweiten Abschnitt vor – und obwohl das den Panthern auch gelang, stand es plötzlich 1:1. Meisterpanther Travis Turnbull (32.) nutzte die fehlende Zuordnung in der Ingolstädter Hintermannschaft und schoss unbedrängt am langen Pfosten ein. Die Antwort der Gastgeber folgte aber nur 44 Sekunden später, und wie zuvor war ein individueller Fehler der Ausgangspunkt: Johan Larsson vertändelte gegen Darin Olver nämlich die Scheibe, und der Angreifer schloss mit seinem 16. Saisontor – Olver zog damit mit Mike Collins und Thomas Greilinger gleich – zum 2:1 ab. „Es war unglaublich wichtig, dass wir gleich wieder zurückgekommen sind“, meinte Kapitän John Laliberte. Ingolstadt wurde nun immer überlegener und drängte durch Laliberte (34.) sowie in Überzahl durch Stapleton (35.) und Olson (35.) auf den dritten Treffer. Das deutliche Chancenplus spiegelte sich allerdings nur in der Schussstatistik (21:7) wieder. Auf der Anzeigentafel in der mit 3919 Zuschauern besuchten Saturn-Arena leuchtete nach dem zweiten Durchgang nämlich ein 2:2 auf. Caporusso (40.) gelang mit einem abgefälschten Schuss Christopher Fischers der erneute Ausgleich. Im Schlussabschnitt war beiden Mannschaften anzumerken, dass es im direkten Duell zweier Play-off-Konkurrenten um viel ging. Weder die Panther, bei denen der leicht angeschlagene Schopper keine Eiszeit mehr erhielt, noch die Roosters suchten das allerletzte Risiko. Weil die Ingolstädter aber zuerst wieder zielstrebiger agierten, belohnten sie sich auch mit dem wichtigen Heimsieg: Laliberte (54.) entschied das Sechs-Punkte-Spiel mit einem abgefälschten Schuss Sean Sullivans. „Das war vielleicht mein wichtigstes Tor in dieser Saison“, sagte der Angreifer. Trainer Doug Shedden ergänzte: „Die Reihe (John Laliberte, Brett Olson, Mike Collins, d. Red.) hat sich das verdient.“ Groß ausruhen auf dem Erfolg dürfen sich die Panther allerdings nicht. Bereits morgen (19.30 Uhr) wartet bei den Augsburger Panthern die nächste richtungsweisende Partie im packenden Play-off-Rennen und das letzte Spiel vor der Olympia-Pause. Die Schwaben setzten sich gestern ebenfalls mit 3:2 bei den Eisbären Berlin durch.

ERC Ingolstadt: Pielmeier - Pelech, Sullivan; Schopper, Koistinen; Friesen, Wagner - Laliberte, Olson, Collins; Stapleton, Olverm Mouillierat; Greilinger, Taticek, Elsner; Mauldin, Berglund, Braun; Ramoser

Iserlohn Roosters: Dahm - Fischer, Martinovic; Larsson, Eklund; Bonsaksen, Schmidt, Orendorz - Turnbull, Down, Caporusso; Blank, Shevyrin, Salmonsson; Florek, Weidner, Friedrich; Brown, Jaspers, Combs

Tore: 1:0 Stapleton (15.), 1:1 Turnbull (32.), 2:1 Olver (33.), 2:2 Caporusso (40.), 3:2 Laliberte (54.)

Strafminuten: Ingolstadt 4 / Iserlohn 6. - Schiedsrichter: Schütz, Lemelin

Zuschauer: 3919
 

Stimmen zum Spiel

 
Doug Shedden, Trainer ERC
Jedes Spiel ist größer als groß, das sage ich schon, seit ich hier bin. War war ein klasse Spiel. Es war schön anzuschauen. Beide Torhüter waren sehr gut. Die Olson-Reihe arbeitete unglaublich gut und wurde dann mit dem Siegtreffer durch John Laliberte belohnt. Wir haben nur noch ein Spiel vor der langen Olympiapause. Da bekommen die Spieler ein paar Tage frei und dann konzentrieren wir uns auf die letzten Spiele der Hauptrunde und die Play-offs. Patrick McNeill wird dann wieder ins Geschehen eingreifen, Benedikt Kohl muss wohl auch weiterhin aussetzen.
 
Rob Daum, Trainer Iserlohn
Jedes Spiel zu diesem Zeitpunkt der Saison ist wichtig, besonders wenn beide Mannschaften so nach beieinanderliegen und um die Tabellenplätze kämpfen. Es war ein hart umkämpften Spiel, das hätte in jede Richtung gehen können. Leider hat Ingolstadt das letzte Tor gemacht, obwohl wir noch mal den Ausgleich erzielt hatten. Das war der Unterschied.