Ingolstadt
Wache Augen, schnelle Finger

Wirtschaftsinformatiker Andreas Waltl macht den Liveticker für den ERC Ingolstadt

22.04.2015 | Stand 02.12.2020, 21:23 Uhr

Der Mann für den Liveticker: Andreas Waltl ist bei allen Heimspielen des ERC Ingolstadt in der Saturn-Arena und beliefert die Fans vor den PCs und Smartphones mit Informationen. - Foto: M. Sterner

Ingolstadt (DK) Wenn es um das Thema Internet und Webdesign geht, macht Andreas Waltl so schnell niemand etwas vor. Der 30-jährige Wirtschaftsinformatiker hat aber noch eine andere Leidenschaft – und das ist Eishockey.

Deshalb ist der Manchinger die Idealbesetzung für die Webpanthers des ERC Ingolstadt – er ist der Mann, der den Liveticker schreibt.

Gestern Abend war Waltl deshalb wieder einmal besonders wichtig. „Die Schwierigkeit dabei ist, dass man das Spiel verfolgen, alle Akteure auf dem Eis gut kennen und gleichzeitig schreiben muss. Wenn man so etwas das erste Mal macht und keine Ahnung vom Eishockey hat, geht man gnadenlos unter“, sagt Waltl und lacht dabei.

Ihm kann das nicht mehr passieren. Der ERC-Fan ist seit 1998 bei den Panthern dabei. „Zunächst bin ich als Fan hingegangen und habe dann eine Fanseite entworfen. Seit 2001 bin ich offiziell bei den Webpanthers dabei“, sagt Waltl, der einst von Robert Senner angeheuert wurde. Senner hat 1996 die Homepage des ERC Ingolstadt initiiert, damals eine der ersten der deutschen Eishockey-Klubs. „Ich habe das dann übernommen und fortgeführt“, erzählt Waltl. Seither hat der selbstständige Softwareentwickler sechsmal einen Relaunch der ERC-Homepage vorbereitet und umgesetzt, zuletzt im November 2014.

Schnelligkeit ist bei seiner Arbeit als Liveticker-Informant das Wichtigste. „Es geht darum, dass man die Infos so schnell wie möglich rüberbringt. Das ist schon ziemlich stressig. Aber mir macht das auch Spaß“, sagt Waltl, der mittlerweile Routinier ist und auch mal tricksen kann. „Als Student habe ich mal von Schweden aus vom Fernseher weg ein Spiel getickert“, verrät er. Doch sonst ist er bei den Heimspielen natürlich in der Saturn-Arena, auswärts übernehmen Christian Müller oder ERC-Pressesprecher Martin Wimösterer seinen Job.

Waltl hat aber auch noch etwas anderes entwickelt als die Homepage der Panther: Eine App für das iPad namens „Time on Ice“. Damit kann man die Einsatzzeit messen, die jeder Spieler während einer kompletten Begegnung auf dem Eis verbringt. Dazu gibt es eine Plus-/Minusstatistik für Schüsse und weitere Informationen. „Der frühere ERC-Sportdirektor Jim Boni hat mich mal gefragt, ob ich so etwas machen könnte, und dann habe ich das programmiert“, sagt Waltl. Seit 2012 gibt es die kostenpflichtige App nun. „Ich weiß, dass außer dem ERC die Grizzly Adams Wolfsburg und die Augsburger Panther damit arbeiten. Auch Vereine aus der Schweiz und Nordamerika nutzen die App“, sagt Waltl.