Unverhoffte Chance

Im Champions-League-Spiel gegen Växjö darf David Elsner in der Topreihe des ERC Ingolstadt stürmen

02.09.2015 | Stand 02.12.2020, 20:51 Uhr

David Elsner (links) stürmt heute an der Seite von Petr Taticek und John Laliberte in der Topreihe des ERC Ingolstadt. Ein Punkt reicht den Panthern fürs Erreichen der K.-o.-Runde - Foto: Traub/ISPFD

Ingolstadt (DK) Der Schwedische Meister kommt in die Saturn-Arena – und der ERC Ingolstadt hält eine Überraschung bereit: Weil Topscorer Brandon Buck mit seiner Knieverletzung länger ausfällt, komplettiert David Elsner heute im Champions-League-Spiel gegen die Växjö Lakers (19 Uhr) die erste Sturmreihe der Panther um Petr Taticek und John Laliberte.

 

Ein bisschen überrascht war der 23-jährige Förderlizenzspieler schon, als ihn Cheftrainer Manny Viveiros im Training an die Seite von Taticek und Laliberte beorderte. „Erwartet habe ich das nicht“, gibt Elsner zu, „aber ich bin froh, dass der Trainer mir die Chance gegeben hat.“ Er werde versuchen, Gas zu geben und hoffe, der Mannschaft bestmöglich helfen zu können. „Vielleicht ist es ja sogar eine längerfristige Lösung“, hofft er.

Für Elsner, der bislang vorrangig in der vierten Ingolstädter Angriffsformation die Topreihen der Gegner zu stoppen versuchte, ist die Beförderung eine Chance. Eine Chance zu zeigen, dass er mehr ausfüllen kann als die Rolle des nimmermüden Kämpfers. Dass der Landshuter weiß, wo das Tor steht, wies er in der vergangenen Spielzeit nach, als er für den Zweitligisten Löwen Frankfurt 18 Tore und 20 Vorlagen in 39 Spielen sammelte. „Petr und John sind zwei ziemlich gute Spieler in dieser Liga. Die legen dir die Scheibe so hin, dass du triffst. Aber zwischen DEL2 und DEL besteht schon ein Unterschied“, sagt der Außenstürmer.

Auch für Taticek ist Elsners Beförderung eine Umstellung: Anstelle von Buck wird der 31-Jährige als Mittelstürmer agieren. „Ich brauche schon ein bisschen zur Umgewöhnung“, sagt Taticek, der allerdings schon häufiger als Center aufgelaufen ist. Für seinen Teamkollegen findet der Tscheche lobende Worte: „Er ist ein junger Mann, er kämpft und gibt alles. Ich hoffe, dass das passt.“

Trainer Viveiros, der Elsner gestern während der Einheit zur Seite nahm und korrigierte, ist von seinem Schützling überzeugt. „David hat sich zuletzt sehr gesteigert und gut gespielt. Ich glaube, dass er der Reihe viel Energie geben kann.“ Zudem biete diese Lösung den Vorteil, dass sich die anderen beiden torgefährlichen Angriffsformationen (Tomas Kubalik, Alexander Barta und Thomas Greilinger sowie Danny Irmen, Jared Ross und Brian Lebler) weiter einspielen können. „Sie sollen eine Chemie entwickeln. Es ist nicht gut, wenn man zu oft die Reihen wechselt“, sagt Viveiros.

Über die Knieverletzung Brandon Bucks will der Coach hingegen nicht länger jammern. „Er ist für mich einer der drei besten Spieler der Liga. Aber das ist Sport. Jetzt muss halt der nächste in die Bresche springen“, sagt Viveiros. Den Ausfall des Topscorers müsse man im Kollektiv auffangen.

Wie lange Buck ausfällt, können die Ärzte erst nach der Operation an diesem Freitag sagen. Trotz der Beteuerungen von Sportdirektor Jiri Ehrenberger („Wir werden sicher nicht kurzfristig reagieren“) habe man den Transfermarkt stets im Auge, betont Viveiros: „Es gibt immer Namen.“

Zunächst gilt die Konzentration allerdings dem Erreichen der K.-o.-Runde in der Champions Hockey League (CHL). Den Panthern reicht dafür ein Punkt aus den verbleibenden zwei Partien, um sich für die Runde der besten 32 Mannschaften zu qualifizieren. Am liebsten würde Viveiros den fehlenden Zähler schon gegen die Schweden sichern, um ein Endspiel am Samstag beim Braehead Clan in Glasgow zu vermeiden. „Wir wollen das so schnell wie möglich schaffen. Ich habe mir angesehen, wie schwer sich Växjö beim 3:1 in Schottland getan hat. Das war ein enges Spiel.“