Ingolstadt
Unter Beobachtung

Stürmer Derek Hahn kämpft beim ERC Ingolstadt um neuen Vertrag – Panther heute in Krefeld

19.12.2013 | Stand 02.12.2020, 23:17 Uhr

Verlängerung oder Abschied? Derek Hahn (rechts) würde gerne über das Saisonende hinaus in Ingolstadt bleiben - Sportdirektor Jim Boni hat die entsprechende Vertragsoption allerdings noch nicht gezogen. - Foto: Bösl

Ingolstadt (DK) Schlüsselspiele für einen Schlüsselspieler: ERC-Stürmer Derek Hahn steht aktuell unter besonderer Beobachtung von Sportdirektor Jim Boni. Der 35-Jährige kämpft um eine Vertragsverlängerung bis 2015. Ziga Jeglic feiert heute Abend bei den Krefeld Pinguinen sein Debüt im Ingolstädter Trikot.

Niklas Sundblad verbrachte in den vergangenen Tagen viel Zeit auf der Autobahn. Als Assistenztrainer der deutschen Nationalmannschaft stand der Coach des ERC Ingolstadt am Dienstag und Mittwoch bei den Partien gegen Lettland im Ruhrgebiet hinter der Bande. Während die Ingolstädter Nationalspieler Timo Pielmeier, Alexander Oblinger und Patrick Hager direkt nach Krefeld reisten, fuhr Sundblad in der Nacht noch zurück nach Bayern. Gestern morgen leitete er schon wieder das Training in der Saturn-Arena, ehe es am Nachmittag mit dem Bus zurück nach Nordrhein-Westfalen ging.

Dank seiner nächtlichen Rückfahrt hatte Sundblad die Gelegenheit, die ersten Schritte Ziga Jeglics auf Ingolstädter Eis zu verfolgen. Und der Slowene, den Sportdirektor Jim Boni am Dienstag verpflichtet hatte, hinterließ gleich einen positiven Eindruck bei seinem Trainer. „Er ist ein Spielmacher, ein guter Schlittschuhläufer mit guten Händen.“ In Krefeld lässt Sundblad den Slowenen wie erwartet in einer Sturmreihe mit Landsmann Robert Sabolic auflaufen – auch wenn er dafür seine bislang konstanteste und erfolgreichste Reihe mit Sabolic, Hager und Oblinger sprengt. Mit den beiden Nationalspielern wird Kapitän Tyler Bouck angreifen, an die Seite des slowenischen Duos rückt Thomas Greilinger. „Vielleicht muss Thomas jetzt slowenisch lernen“, scherzt Sundblad.

Beim Blick auf den Gegner wird der Schwede hingegen wieder ernst. „Die Pinguine haben eine gefährliche Reihe mit Daniel Pietta, Adam Courchaine und Kevin Clark. Sie belegen die Plätze eins, drei und vier in der DEL-Scorerliste“, warnt er. Die Abgänge der Routiniers Dusan Milo, Richard Pavlikovsky und Scott Langkow seien exzellent kompensiert worden. Im Dezember haben die Pinguine allerdings erst einen Sieg geschafft. Für Sundblad steht daher fest: „Wir wollen sie unbedingt schlagen.“

Während der Trainer seine Mannschaft auf die kommenden Aufgaben vorbereitet, stellt Sportdirektor Boni die Weichen für die kommende Saison. Eine der wichtigsten Personalien ist dabei Mittelstürmer Derek Hahn, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft. Der Klub besitzt eine Option auf eine Verlängerung bis 2015, die Boni – will er Hahn halten – bis Ende Dezember ziehen muss. „Das habe ich noch nicht gemacht. Ich habe ihm gesagt, dass er für einen neuen Vertrag mehr tun muss“, sagt Boni.

Hahn, der am 27. Dezember seinen 36. Geburtstag feiert, verzeichnete zuletzt einen klaren Formanstieg. „Ich habe die Botschaft verstanden“, sagt er. Der Stürmer erzielte sein erstes Saisontor erst am 7. Spieltag beim 6:3 gegen Augsburg – doch inzwischen ist er mit sieben Treffern und 17 Vorlagen (24 Punkte) Topscorer der Panther.

Im Vergleich zu den beiden Vorjahren, in denen Hahn 20 und 21 Saisontreffer erzielte, hinkt er seiner persönlichen Bilanz zur Saisonhälfte trotzdem ein wenig hinterher. „Ich habe gefühlt mit einem Tor in den ersten 20 Spielen angefangen. Die Pucks sind einfach nicht reingegangen. Zuletzt ist es besser gelaufen. Hoffentlich geht es so weiter“, sagt Hahn.

In Sachen Effektivität ist der Center dagegen wie gewohnt spitze: Für seine sieben Treffer brauchte Hahn nur 33 Schüsse – was einer exzellenten Erfolgsquote von 21 Prozent entspricht. Zum Vergleich: Top-Torjäger John Laliberte kommt auf 16 Prozent. „Ich war noch nie einer, der viel geschossen hat. Ich habe immer versucht, meine Mitspieler einzusetzen, so habe ich es gelernt. Aber ich weiß, dass ich mehr schießen muss“, sagt Hahn. Für seine nachlassende Torgefahr macht der Kanadier auch das defensivere System Sundblads verantwortlich. „Wir spielen anders als in den Jahren zuvor. Als Mittelstürmer komme ich nicht mehr ganz so oft vors Tor wie früher. Aber auch das wird besser, wir erarbeiten uns mehr Chancen.“

An einen Abschied aus Ingolstadt denkt Hahn deshalb noch nicht. „Ich würde mich freuen, länger hierzubleiben.“ Falls die Entscheidung des Klubs anders ausfalle, werde er sich Gedanken machen. „Es gibt noch keine Angebote. Aber ich werde mich umschauen“, sagt er. Zunächst warten allerdings die Pinguine – und gegen die trifft Hahn gerne: In 16 Spielen mit dem ERC schoss der Kanadier sechs Tore.