Ingolstadt
Strenge Regeln für die Panther

22.09.2014 | Stand 02.12.2020, 22:12 Uhr

Ingolstadt (alp) In der Champions Hockey League (CHL) weht ein anderer Wind als in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) – nicht nur sportlich, sondern auch wirtschaftlich. In den Arenen der 44 Teilnehmer dürfen wie in der Fußball-Champions-League nur die Werbepartner der CHL zu sehen sein – zumindest in dem Bereich, den die TV-Kameras erfassen.

Daher wurden gestern Abend alle relevanten Werbebanden in der Saturn-Arena mit den Logos der CHL-Sponsoren überklebt oder verhangen. Komplizierter ist die Lage bei der gelben, 164 Meter langen Kickleiste mit einem DEL-Sponsor, die durch Pucktreffer und Schlittschuhkufen besonders beansprucht wird. Ein ERC-Sponsor entwickelte dafür extra eine Spezialfolie.

Ab dem Achtelfinale müssen die Klubs sogar die Werbung unter dem Eis anpassen. Die Spieler sind zudem verpflichtet, in Trikots und Handschuhen des offiziellen Ausrüsters aufzulaufen. Wer gegen die Regeln verstößt, riskiert eine Geldstrafe. Den Klubs bleiben nur geringe Spielräume. „Wir können bestimmte Werbeflächen an eigene Sponsoren verkaufen – sofern das Unternehmen nicht aus der gleichen Branche wie einer der CHL-Partner kommt“, erklärt ERC-Marketingchef Claudius Rehbein. Dem ERC gelang das nicht.

Marcel Sandrock vom CHL-Vermarkter Infront ist heute in der Saturn-Arena als „Venue Manager“ im Einsatz. Er überwacht, ob alle Vorgaben eingehalten werden. Mit Ingolstadt ist er zufrieden, lediglich die starke Auslastung der Halle führe zu Problemen bei der Vorbereitung. „Am Tag vor dem ersten Spiel gegen Lappeenranta war dort noch Eiskunstlauftraining. Das ist nicht optimal“, sagt Sandrock. Die CHL besitze in allen Bereichen noch Steigerungspotenzial. „Sportlich ist sie in Deutschland noch nicht ganz durchgedrungen“, sagt er. Wirtschaftlich seien aus Zeitgründen nicht alle Sponsoring-Möglichkeiten ausgeschöpft worden. „Das muss sich verbessern“, so Sandrock. Schließlich sollen die Klubs in der CHL irgendwann Geld verdienen.

Rehbein ist von Infront überzeugt: „Je professioneller die Champions League vermarktet wird, desto größer sind die Chancen für die Zukunft.“