Bremerhaven
Sieg im hohen Norden

ERC Ingolstadt schließt weiteste Auswärtsfahrt der Saison mit 5:1 in Bremerhaven ab

24.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:27 Uhr

Bremerhaven (DK) Der ERC Ingolstadt hat die weiteste Auswärtsfahrt der Saison nach dem 1:0 am Freitag in Schwenningen gestern auch erfolgreich beendet: Bei den Fischtown Pinguins Bremerhaven siegten die Panther nach einer souveränen Vorstellung mit 5:1 (2:0, 0:0, 3:1), Darin Olver und Thomas Greilinger trafen je doppelt. Mit den beiden Siegen hat der ERC den Anschluss zur Spitzengruppe der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) geschafft.

Noch bemerkenswerter: Auch wenn ERC-Torhüter Timo Pielmeier sein zweites Spiel ohne Gegentor hintereinander knapp verpasste, stellen die Panther nach sechs Spieltagen der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) die beste Abwehr aller Klubs. Nur zwölf Treffer mussten die in den vergangenen Jahren defensiv anfälligen Ingolstädter bislang hinnehmen, am Wochenende war es gar nur einer. Bei 19 selbst erzielten Toren macht das eine Differenz von plus sieben – auch das ist gemeinsam mit den Kölner Haien Liga-Bestwert.

Den souverän auftretenden Ingolstädtern gelang gestern ein Traumstart – auch wenn die Kombination, die zum 1:0 führte, nicht unbedingt so geplant war. Dustin Friesens verunglückter Schlagschuss landete beim überraschten Olver, der die Scheibe im Straucheln an Bremerhavens Torhüter Tomas Pöpperle vorbei über die Linie schob (4.). Nur fünf Minuten später legte der ERC nach: Über Kael Mouillierat und Mike Collins gelangte der Puck wieder zu Olver, der Pöpperle mit einem platzierten Schuss in den Winkel keine Abwehrchance ließ (9.). 

Danach war der Arbeitstag des Tschechen schon beendet, für ihn beorderte Trainer Thomas Popiesch Landsmann Jaroslav Hübl zwischen die Pfosten. Der verhinderte nach 18 Minuten mit seiner Parade Olvers Hattrick. „Unsere Reihe nutzt ihre Geschwindigkeit heute sehr gut“, meinte der Doppeltorschütze nach dem ersten Drittel bei Sport 1. 

Im Mittelabschnitt knüpften die Panther nahtlos an ihre konzentrierte Vorstellung an. Diszipliniert in der Rückwärtsbewegung, geradlinig im Offensivspiel – das reichte gegen harmlose Gastgeber, um die Partie klar zu kontrollieren. Allerdings verpasste es der ERC, sie frühzeitig zu entscheiden. Greilinger (31.) und Jacob Berglund (43.) zielten nach Alleingängen zu hoch, Greg Mauldin und Brandon Buck (37.) scheiterten an Hübl.

Danach wurde es handfest: Chad Nehring attackierte Panther-Torwart Pielmeier mit dem Stock, als der gerade einen Puck aus der Luft fing, anschließend leistete der Bremerhavener sich noch einen Crosscheck. In die folgende Keilerei waren auf Ingolstädter Seite Patrick McNeill, Benedikt Kohl und Kael Mouillierat verwickelt. „Es ist ein enges Spiel, da muss man manchmal dazwischengehen“, sagte Nehring, der sich nach 40 Minuten optimistisch äußerte: „Im Schlussdrittel werden wir noch unsere Chancen bekommen.“

Er sollte Recht behalten: Nach einem Abspielfehler von Sean Sullivan (43.) hätten die Pinguins beinahe den Anschlusstreffer geschafft, wenig später rettete Pielmeier gegen Nicholas Jensen. Den nächsten Treffer erzielten aber wieder die Panther: John Laliberte reagierte nach einem Pfostenschuss Bucks am schnellsten und drückte den Puck über die Linie. Der Rettungsversuch Cody Lampls kam zu spät (51.).

Kurz darauf kam Bremerhaven doch noch zu seinem Ehrentor: Jensen erwischte Pielmeier mit einem nicht ganz unhaltbaren Versuch auf dem falschen Fuß – es war das erste Gegentor für den ERC-Goalie nach mehr als 110 Minuten.

Dass aus Ingolstädter Sicht nichts mehr anbrannte, lag an Greilinger: Erst vollendete er einen mustergültigen Konter über Collins zum 4:1 (54.), dann traf er zum 5:1 ins leere Netz (58.). Es waren Greilingers DEL-Tore 254 und 255. Einziger Wermutstropfen eines für Ingolstadt gelungenen Wochenendes: Brett Olson konnte noch einem Zusammenprall die Partie nicht beenden und soll heute genauer untersucht werden.

Bremerhaven: Pöpperle - Maschmeyer, Moore; Lampl, Bergman; Lavallee, Jensen; Rumble - Newbury, Nehring, Urbas; Owens, Hooton, Quirk; George, Best, Mauermann; Dejdar, Schwartz, Hoeffel.

Ingolstadt: Pielmeier - Pelech, Sullivan; Friesen, Wagner; McNeill, Kohl - Taticek, Olver, Mouillierat; Braun, Olson, Collins; Laliberte, Buck, Mauldin; Elsner, Berglund, Greilinger; Swinnen.

Schiedsrichter: Iwert/Daniels.

Tore: 0:1 Olver (4.), 0:2 Olver (9.), 0:3 Laliberte (51.), 1:3 Jensen (52.), 1:4 Greilinger (54.), 1:5 Greilinger (58.).

Strafminuten: 12/14. - Zuschauer: 3672.