Panther verpassen die Play-offs

21.03.2010 | Stand 03.12.2020, 4:10 Uhr
Nichts war's mit dem direkten Einzug in die Play-offs. Die Panther unterliegen den Hannover Scorpions 1:3. −Foto: Oliver Strisch

Ingolstadt (dk) Die Panther haben den direkten Einzug in die Play-offs der DEL verpasst. Im Spiel gegen die Hannover Scorpions unterlag der ERC Ingolstadt in der heimischen Saturn-Arena mit 1:3 (1:0, 0:2, 0:1). Jetzt müssen die Schanzer von Tabellenplatz 7 in den Pre-Play-offs ran.

Für beide Mannschaften ging es um viel. Die Panther wollten bekanntlich direkt in die Play-offs der DEL einziehen, während die Niedersachsen ihren vierten Tabellenplatz verteidigen mussten, um in den Play-offs das Heimrecht im ersten Spiel zu behalten. Die enge Tabellensituation ermöglichte es aber auch den Schanzern, diesen Platz zu erreichen. Zwischen dem vierten und dem siebten Tabellenrang war für den ERC alles drin.

Vor dem Spiel gab es bereits Applaus für Thomas Greilinger. Der ERC-Star war sowohl zum Außenstürmer wie auch zum Spieler der Saison gewählt worden. Bejubelt wurde auch Glenn Goodall, dessen Trikot nach dem Spiel zum Abschied unter die Hallendecke gezogen werden sollte.


Im ersten Drittel überzeugten die Panther vor allem durch ein gutes Angriffsspiel. Nach jeder Puck-Eroberung ging es direkt nach vorne. So fiel auch das 1:0 in der 8. Minute. Tyler Bouck bediente Pat Kavanagh auf der rechten Seite, der die Übersicht bewahrte, sich gegen einen Gegenspieler durchsetzte und sich mit einem guten Pass zurück in den Slot auf Bouck revanchierte, der zur Führung für die Schanzer traf. Überlegt schob er die Scheibe zwischen den Schonern des Gäste-Goalies Travis Scott ins Gehäuse der Hannover Scorpions. 

Da Augsburg in diesem Augenblick gegen die DEG Metro Stars ebenfalls  mit 1:0 in Führung lag, standen die Panther zu diesem Zeitpunkt auf Platz 4 der Blitztabelle. Zwei Minuten später scheiterte Pat Kavanagh an Scott. Die Gegner aus Hannover kamen im ersten Spielabschnitt - wenn überhaupt - nur in Überzahl zu nennenswerten Chancen. Ein Tor gelang ihnen allerdings nicht.

Der Beginn des zweiten Drittels verzögerte sich etwas, da zunächst  für das Tor von Scott ein neues Loch in das Eis gebohrt werden musste. Als es dann wieder los ging, gaben die Hannoveraner Gas. In der 22. Minute kam Tore Vikingstad nach einem schönen Zuspiel von Thomas Dolak völlig frei zum Schuss. Da hatten die Panther ihren Torhüter Dimitri Pätzold gehörig im Stich gelassen. Für ihn gab es in dieser Situation nichts zu halten.

Im Anschluss hatten Tyler Bouck (24. Minute) eine Chance zur abermaligen Führung, scheiterte aber an Scott. Ein Pass von Thomas Greilinger zwei Minuten später fand vor dem generischen Tor keinen Mitspieler.

Dann wurde es hektisch. Einige Spieler gaben das Eishockey-Spielen auf und gingen mit Fäusten aufeinander los. Die Schiedsrichter hatten alle Hände voll zu tun, die Situation in Griff zu bekommen. Chris Herperger und Patrick Köppchen von den Scorpions und der Ingolstädter Matt Hussey nahmen daraufhin erst einmal auf der Strafbank Platz.

Den Panthern gelang es allerdings nicht, die Überzahl-Situation zu nutzen. Zu diesem Zeitpunkt waren die Hannoveraner der Führung längst näher als der ERC, der nicht an seine gute Leistung aus dem ersten Drittel anknüpfen konnte. So kam es, wie es kommen musste. In der 34. Minute legte Sascha Goc quer auf den am rechten Bullykreis wartenden Dolak, der seinen zweiten Treffer markierte. Der ERC war in Rückstand.

Den Ingolstädtern gelang es in den verbleibenden Minuten des Mittelabschnitts nicht, zum Ausgleich zu kommen. Mit einem Tor Rückstand für die Panther ging es in die Pause.

Das letzte Drittel begann für die Panther mit einer Schrecksekunde. Nach einem misslungenen Check lag Bruno St. Jacques minutenlang verletzt auf dem Eis, bis er schließlich in die Kabine geführt wurde. Für die 4 der Panther war das Spiel mit einer Nackenverletzung zu Ende.

Der ERC hatte im Folgenden durchaus Chance, allein das Tor wollte nicht fallen. Im Minutentakt scheiterten Carl Corazzini, Pat Kavanagh und Co. an Scott. Die Scorpions verstanden es außerdem, Greilinger erfolgreich zu verteidigen. Die Zeit lief gegen die Panther, auch wenn sie zu diesem Zeitpunkt auf dem ersehnten 6. Platz der Tabelle lagen. In Hamburg hatten die Ice Tigers gerade zum 3:3 ausgeglichen, das Spiel in Augsburg war beim Stand von 5:1 für die schwäbischen Panther entschieden. Es blieb weiter spannend.

Der ERC startete einen Angriff nach dem anderen. Greilinger scheiterte zehn Minuten vor Ende der Partie am Pfosten und kurz darauf an Scott. Sechs Minuten vor dem Ende kam die schlechte Nachricht aus Hamburg: Die Ice Tigers waren in Führung gegangen - jetzt mussten die Panther treffen, um die Play-offs aus eigener Kraft zu erreichen. Ein Sieg in der Over-Time würde reichen.

Ausgerechnet in dieser Situation schickten die Panther sechs Feldspieler aufs Eis und handelten sich damit eine unnötige Strafzeit ein. Bob Wren ging in die Kühlbox.

In der letzten Minute nahmen die Panther Pätzold vom Eis und warfen alles nach vorne. Der ERC erspielte sich gute Chancen, traf aber das Tor nicht. Das 1:3 durch Herperger sorgte für die Entscheidung. Der Traum vom direkten Einzug in die Play-offs war geplatzt.