Panther verlieren Halbfinal-Auftakt

Düsseldorf gewinnt erstes Halbfinale beim ERC Ingolstadt in der Verlängerung mit 2:1

27.03.2015 | Stand 02.12.2020, 21:29 Uhr
Bernhard Ebner (Nr.67, Duesseldorfer EG) gegen Benedikt Schopper (Nr.11, ERC Ingolstadt)
ERC Ingolstadt vs Duesseldorfer EG, Eishockey, DEL, Deutsche Eishockey Liga, 1.Playoff Halbfinal Spiel, 27.03.2015 −Foto: Oliver Strisch

Ingolstadt (DK) Fehlstart für die Panther: Gleich im ersten Halbfinale verlor Titelverteidiger ERC Ingolstadt durch eine 1:2 (0:1, 0:0, 1:0, 0:1)-Niederlage gegen die Düsseldorfer den Heimvorteil in der Best-of-seven-Serie. Nach 63:28 Minuten glückte dem Ex-Ingolstädter Kris Sparre der entscheidende Treffer in der Verlängerung.


4639 Zuschauer in der Saturn-Arena waren am Freitagabend schockiert. Nach einem weitgehend einseitigen Sturmlauf der Panther wurde am Ende die Düsseldorfer Defensivtaktik belohnt. „Wir waren die bessere Mannschaft. Aber wir müssen vor dem Tor gefährlicher sein“, meinte Thomas Greilinger, der als einziger Ingolstädter traf und mit dem Ausgleichstreffer sein Team erst in die Verlängerung brachte.
Vom Schwung aus dem siebten Play-off-Viertelfinale gegen Iserlohn (6:1) war bei den Panthern nach zwei Warnschüssen von Christoph Gawlik und Brendan Brooks zunächst nichts sehen. Dümmer noch: Während eines eigenen Powerplays kassierte Jeffrey Szwez in der Offensivzone eine völlig unnötige Strafe wegen Behinderung und nahm seinem Team die Chance, die Überzahl auszunutzen.
 

 
Die Quittung dafür folgte prompt. Nach einem verlorenen Bully schnappte sich Alexander Thiel die Scheibe, zog an ERC-Goalie Timo Pielmeier vorbei und schoss zum 0:1 ein (7. Minute). Kurz darauf verhinderte Pielmeier gegen den völlig freistehenden Daniel Fischbuch sogar einen höheren Rückstand. Die Ingolstädter kamen erst nach 14 Minuten wieder häufiger vor das DEG-Tor. Ryan MacMurchy verpasste jedoch mehrmals gute Gelegenheiten, Alexandere Picard und Michel Periard scheiterten an Beskorowany.
 
Im zweiten Abschnitt nahm der Titelverteidiger dann das Heft in die Hand. Angriff auf Angriff rollte auf Beskorowanys Tor, doch so richtig beschäftigen konnten die Panther den DEL-Torhüter des Jahres nicht – trotz einer Schussstatistik von 17:3 (!) zugunsten der Gastgeber. Der 24-jährige hatte das Glück, dass die ERC-Stürmer entweder knapp neben oder über das Tor und die Schüsse zudem abgefälscht oder geblockt wurden. Dazu agierten die Panther zu verspielt und verbfizettelten sich im Passspiel oder sie waren bei Nachschüssen nicht zur Stelle.
Hinzu kam, dass sie vier Strafzeiten gegen die DEG nicht nutzen konnten. Wiederum auch dadurch, dass Szwez aus der Situation im ersten Drittel nichts gelernt hatte und während eines Powerplays wegen Halten des Stocks erneut mit zwei Minuten bestraft wurde.
 
Trotzdem war die Zuversicht weiterhin groß bei den Panthern. „Wenn wir so weiterspielen, bin ich mir sicher, dass uns noch der eine oder andere Treffer gelingt“, meinte Hager, sprach aber auch ein Manko an: „Wir spielen gut außen herum. Aber wir müssen auch mal in die Mitte und hart vor dem Tor arbeiten.“
Der Sturmlauf der Panther ging also weiter. Nunmehr mit Greilinger an der Seite Derek Hahns und John Lalibertes anstelle von Szwez. Aber das Defensivbollwerk um Beskorowany stand.. Hager passte auf den völlig freien Ross, dem die Scheibe versprang (41.). Dann scheiterten Buck und Taticek im Nachschuss (45.) sowie Szwez und Periard (48.) im nächsten Powerplay. Und schließlich half der DEG auch noch der Pfosten bei Lalibertes Schuss (52.). Doch dann zahlte sich die längere Eiszeit von Greilinger doch aus. Nach einem Scheibenverlust der DEG schnappte sich der 33-Jährige den Puck und schloss ein sehenswertes Solo mit dem 1:1 ab (54.).
 
Beide Teams mussten also gleich im ersten Halbfinalduell in die Verlängerung. Und da drehten die Rheinländer plötzlich auf. Sie waren von Beginn an das aktivere Team und schlugen schließlich eiskalt zu. Für den Torschützen Kris Sparre, der Pielmeier aus kurzer Distanz überwand, auch eine persönliche Genugtuung – der 28-jährige Deutsch-Kanadier wurde einst beim ERC vom Hof gejagt, jetzt triumphierte er mit dem Siegtreffer. Am Sonntag um 14.30 Uhr sind die Panther nun im ISS-Dome gefordert, sich den Heimvorteil zurückzuholen.
  
ERC Ingolstadt: Pielmeier – Köppchen, Picard; Kohl, Periard; Friesen, Schopper, Kronthaler – Taticek, Buck, MacMurchy; Laliberte, Hahn, Szwez;  Hager, Ross, Brooks; Gawlik, Barta, Greilinger.
Düsseldorfer EG: Beskorowany – Daschner, Ebner; Belle, Davis, Ficenec, Schiestel, Mapes – Davies, Turnbull, Preibisch; Sparre, Collins, Kreutzer; Fischbuch, Olimb, Martinsen; Thiel, Strodel, Dolak.
Tore: 0:1(6:15) Thiel, 1:1 (53:55) Greilinger, 1:2 (63:28) Sparre. - Zuschauer: 4639. - Schiedsrichter: Piechaczek (Landsberg), Brill (Zweibrücken). - Strafminuten: Ingolstadt 8 –  Düsseldorf 16