Panther lassen zu viele Chancen aus

1:6-Pleite in Nürnberg

20.02.2015 | Stand 02.12.2020, 21:37 Uhr

Nürnberg (DK) Im Frankenland gab es für den ERC Ingolstadt in der laufenden Eishockeysaison nichts zu holen. Am Freitagabend unterlagen die Panther bei den Nürnberg Ice Tigers mit 1:6 (1:2, 0:2, 0:2). Dadurch rutschen die Ingolstädter vor dem nächsten Derby am Sonntag (16.30 Uhr) gegen Straubing auf den vierten Tabellenplatz ab.

Nürnberg gegen Ingolstadt ist in dieser Saison auch ein Duell zwischen zwei der gefährlichsten Angriffsreihen der Liga. So traf der 58-Tore-Sturm der Franken mit Patrick Reimer (27), Steven Reinprecht (20) und Yasin Ehliz (11) auf die 56-Tore-Reihe der Panther mit Brandon Buck (25), Ryan MacMurchy (19) und Petr Taticek (12). Im ersten Aufeinandertreffen in dieser Saison im Ice-Tigers-Käfig ging der Vergleich dabei klar zugunsten der Gastgeber aus. Beim 9:1-Sieg erzielte die Nürnberger Paradereihe vier Treffer.

Am Freitagabend dagegen spielten andere die Hauptrolle. Doch eines blieb gleich – die Ingolstädter gingen leer aus. Das lag zum einen an der Abschlussschwäche der Gäste, die ihre Chancen einfach nicht entschlossen genug nutzten und zudem auf einen starken Goalie Andreas Jenike trafen. Zum anderen fackelten die Franken nicht lange und schlugen ihrerseits in Überzahl dreimal zu.

Schon die Anfangsphase verhieß in der gut gefüllten Arena nichts Gutes. Die Panther waren ständig unter Druck und konnten sich nur selten befreien. Allerdings hielt die Defensive recht sicher und effektiv dagegen. Als jedoch Thomas Greilinger und Ryan MacMurchy hintereinander auf die Strafbank marschierten, war es um die Panther geschehen. Mit zwei Mann in Überzahl dauerte es nur sechs Sekunden bis der Puck hinter ERC-Torhüter Timo Pielmeier im Netz zappelte. Kyle Klubertanz traf mit einem Schrägschuss in den Winkel (11. Minute). Und auch mit Fünf gegen Vier schlugen die Ice Tigers noch einmal zu. Dieses Mal stocherte Leonhard Pföderl die Scheibe über die Linie (12.).

Die Partie begann also genau so wie beim 9:1 vor gut vier Monaten. Es sah ziemlich übel aus für den Deutschen Meister. Doch dann fasste sich Jared Ross, der mit Neuzugang Brendan Brooks und Jean-Francois Boucher eine Angriffsformation bildete, ein Herz, zog vom rechten Bullykreis aus ab und überwand Jenike mit diesem haltbaren Schuss (13.). Nach dem 2:1 wirkten die Gäste entschlossener, doch dann deutete sich das große Manko der Ingolstädter an – die Chancenverwertung. Im ersten Powerplay, bei dem Trainer Larry Huras fünf Stürmer auf das Eis schickte, vergaben Greilinger und John Laliberte gute Möglichkeiten.

Anders die Mannen von Martin Jiranek. Der ehemalige Panther-Stürmer, der als Sportdirektor der Franken derzeit zudem als Interimstrainer fungiert, sah, wie sein Team jede Schwäche des Gegners sofort ausnutzte. So traf Jason Jaspers mit einem Schuss durch die Beine zum 3:1 – nur 64 Sekunden nach Wiederbeginn im zweiten Drittel. Im nächsten Powerplay erhöhte Jaspers dann auf 4:1 (27.).

Huras nahm eine Auszeit. Aber es änderte sich nichts. Die Panther versuchten es zwar, wobei Ross und Brooks mit gutem Zusammenspiel auffielen, aber Tore wollten den Ingolstädtern nicht gelingen, selbst als sie es zweimal in Überzahl versuchen durften. Und als MacMurchy im Schlussabschnitt alleine auf Jenike zulief, blieb dieser erneut Sieger (46.). Die Stimmung in der mit 7034 Zuschauern gut gefüllten Halle war dennoch prächtig, weil die ERC-Fans ihr Team weiter anfeuerten und ein wohlbeleibter Anhänger der Nürnberger in der letzten Werbepause spontan einen kleinen Striptteasetanz auf den Sitzplatzrängen aufführte. Zum Dank gab es durch Corey Locke (55.) und Marco Pfleger (60.) dann noch die Zugabe zum zu hohen 6:1-Endstand.

Nürnberg Ice Tigers: Jenike – Joslin, Wyman; Klubertanz, Eriksson; Weber, Nowak; Schüle – Ehliz, Reinprecht, Reimer; Buzas, Jaspers, Oblinger; Möchel, Locke, James; Pfleger, El-Sayed, Pföderl.
ERC Ingolstadt: Pielmeier – Köppchen, Picard; Kohl, Brocklehurst; Friesen, Schopper, Kronthaler – Taticek, Buck, MacMurchy, Laliberte, Hahn, Greilinger, Boucher, Ross; Brooks; Gawlik, Hager, Szwez.

Tore: 1:0 (10:20) Klubertanz, 2:0 (11:33) Pföderl, 2:1 (12:49) Ross, 3:1 (2:04) Jaspers, 4:1 (26:45) Jaspers, 5:1 (57.) Locke, 6:1 (60.) Pfleger. Zuschauer: 7034. Schiedsrichter: Aumüller (Planegg), Daniels (Gelsenkirchen). Strafminuten: Nürnberg 8 – Ingolstadt 6.