Noch kein neuer Schwung: Panther verlieren einen Tag nach Trainer-Entlassung in Krefeld

15.11.2015 | Stand 01.02.2017, 14:54 Uhr

Weiter auf dem letzten Tabellenplatz liegt der ERC Ingolstadt um Kapitän Patrick Köppchen (links) durch die Niederlage bei den Krefeld Pinguinen. Robin Weihager (rechts) brachte die Rheinländer in Führung. - Foto: Matthias

Krefeld (DK) Der ERC Ingolstadt hat einen Tag nach der Entlassung von Cheftrainer Manny Viveiros 2:3 (1:1, 1:1, 0:0, 0:1) nach Verlängerung in Krefeld verloren. Unter der Leitung des Trainerduos Peppi Heiß und Jiri Ehrenberger präsentierten sich die Panther gestern immerhin stabiler.

Peppi Heiß weiß, dass der Weg aus der Krise ein langer werden wird. „Selbstvertrauen kriegst du nicht an der Tankstelle oder beim Supermarkt an der Ecke“, sagte der Interimstrainer des ERC Ingolstadt nach seinem Debüt als Chefcoach in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). Kurzerhand hatte Sportdirektor Jiri Ehrenberger den bisherigen Co- und Torwarttrainer befördert und sich selbst ebenfalls an die Bande gestellt, nachdem der Klub am Samstag – wenige Stunden nach dem desolaten 2:5 gegen die Iserlohn Roosters – die Trennung von Manny Viveiros verkündet hatte.

Weniger konteranfällig, defensiv stabiler, mannschaftlich kompakter – so lautete Heiß’ und Ehrenbergers Marschroute in Krefeld. „Wir haben die individuellen Fehler ein bisschen reduziert“, sagte Heiß. Bei den Pinguinen präsentierten sich die Panther in der Tat leicht verbessert und ergatterten immerhin einen Punkt.
Zunächst sah es allerdings nicht danach aus: Nach einer Schweigeminute für die Opfer der Terroranschläge von Paris knüpften die Panther, bei denen Danny Irmen als überzähliger Ausländer (Heiß: „Danny wird sicher beim nächsten Mal spielen“) und der kränkelnde David Elsner nicht im Kader standen, an die katastrophale Leistung vom vergangenen Freitag gegen Iserlohn an. Verteidiger Brian Salcido, der in dieser Partie sein Debüt nach monatelanger Verletzungspause gefeiert hatte, präsentierte sich mit dem wahrlich nicht berauschenden Tempo in Krefeld erneut überfordert – doch auch seine Mitspieler waren gedanklich und körperlich meist eine Spur langsamer als die Pinguine. Kaum verwunderlich, dass bei den verunsicherten ERC-Profis spielerisch nichts zusammenlief.

Mit Schrecken mussten die rund 50 mitgereisten Panther Fans unter den 4161 Zuschauern im König-Palast allerdings die eklatante Zweikampfschwäche der gesamten Mannschaft zur Kenntnis nehmen, die zunächst kaum einmal ein Duell für sich entscheiden konnte. So auch beim 0:1 in der siebten Minute: Die Panther bekamen den Puck mehrfach nicht aus der Gefahrenzone, bis schließlich Robin Weihager am langen Pfosten unbedrängt einschießen konnte. Dass es zur ersten Drittelpause unverdienterweise 1:1 stand, war einem lichten Moment von Jared Ross zu verdanken, der im Powerplay die Übersicht behielt und den Puck mit einem schönen Schuss im Eck versenkte (20.).

Der Treffer verlieh den Ingolstädtern ein wenig mehr Sicherheit, vor dem nächsten Rückschlag bewahrte er sie aber nicht. Der behäbige Brian Lebler leistete sich eine Strafzeit wegen Stockschlags, was die Gastgeber prompt zum 2:1 nutzten. Mike Collins hatte nach feinem Querpass viel Raum und verwandelte mühelos (33.). Wenige Sekunden später gelang Ingolstadt allerdings der erneute Ausgleich – weil Krefelds Torwart Tomas Duba einen eher harmlosen Versuch von Petr Taticek über die Fanghand rutschen ließ (34.).
Das 2:2 markierte den Beginn der stärksten Phase der Panther: Fabio Wagner verpasste das dritte Tor nur knapp, ebenso Martin Davidek, Taticek, Thomas Greilinger und Alexander Barta.

Im Schlussabschnitt stellte der ERC gegen immer stärker abbauende Krefelder plötzlich die überlegene Mannschaft, gelegentlich blitzte bei den Kombinationen insbesondere der ersten Sturmformation sogar alte Klasse auf. Weil Lebler in den Schlussminuten erneut auf der Strafbank saß – diesmal wegen eines unkorrekten Körperangriffs –, musste der ERC noch um den Punktgewinn zittern, rettete sich jedoch unbeschadet in die Verlängerung. Dort unterlief Ross ein Abspielfehler, den Scott Valentine zum Siegtreffer nutzte (64.).
Ein Schritt in die richtige Richtung? „Die richtige Richtung wäre, Spiele zu gewinnen. Das haben wir nicht geschafft“, sagte Greilinger. „Es ist nach wie vor zu wenig.“
 

Krefeld Pinguine: Duba - Valentine, Fischer; St-Pierre, Mebus; Sonnenburg, Supis; Schmitz - Vasiljevs, Pietta, Schymainski; Weihager, Driendl, Sofron; Collins, Kretschmann, Szwez; Mieszkowski, Hagos, Meisinger. – ERC Ingolstadt: Ti. Pielmeier - Kohl, McNeill; Köppchen, Salcido; Schopper, Friesen; Wagner - Greilinger, Buck, Laliberte; Kubalik, A. Barta, Taticek; McMillan, Ross, Lebler; Davidek, B. Barta, Th. Pielmeier.