Ingolstadt
Niederlagenserie beendet

ERC Ingolstadt bezwingt undisziplinierten IFK Helsinki mit 5:2 und gewinnt erstmals nach vier Pleiten

05.09.2013 | Stand 02.12.2020, 23:42 Uhr

Erzielte nach überstandener Verletzungspause sein erstes Tor in der European Trophy: Christoph Gawlik (Mitte) traf gegen Helsinki IFK um Julius Nyqvist (links) und Braden Birch zum zwischenzeitlichen 4:1, indem er in Überzahl einen Schuss Jakub Ficenec' abfälschte. - Foto: Traub

Ingolstadt (DK) Der ERC Ingolstadt hat seine Niederlagenserie in der European Trophy beendet. Gestern Abend gewannen die Panther nach zuletzt vier Pleiten mit 5:2 (3:0, 1:1, 1:1) gegen Helsinki IFK aus Finnland. Ingolstadt war den Gästen in allen Belangen überlegen.

Vielleicht war es die spätsommerliche Wärme. Oder die lange Anreise. Oder das Fehlen ihres 40-jährigen Superstars Ville Peltonen. Die Gäste aus Finnland lieferten ein ganz schwaches Auftaktdrittel ab. Träge, unkonzentriert, undiszipliniert – die Mannschaft aus Helsinki demonstrierte, warum sie in der West Division der European Trophy mit vier Punkten Schlusslicht ist. ERC-Trainer Niklas Sundblad hingegen meinte: „Vielleicht haben wir auch so gut angefangen? Wir hatten ein gutes Forechecking.“

Zunächst sorgten auch die Bemühungen des ERC Ingolstadt bei den nur 1744 Zuschauern in der Saturn-Arena für mäßige Begeisterung. Doch nach sechseinhalb Minuten musste Gäste-Stürmer Trevor Gillies wegen Haltens auf der Strafbank – sieben Sekunden später stand es 1:0 für die Panther. Jared Ross hatte den selten sicher wirkenden Brad Thiessen im Tor der Finnen aus ganz spitzem Winkel überwunden.

Die Gäste wachten auch danach nicht auf. Mit Abstimmungsproblemen in der Defensive und schwachem Überzahlspiel brachten sie den ERC kaum in Gefahr. Im Gegenteil: Einen Konter über den flinken Christoph Gawlik schloss der erneut in der Verteidigung eingesetzte Greg Classen ab – doch der Puck flog am Tor vorbei. Besser machte es kurz darauf Tim Conboy, der nach einem Querpass von Michel Periard abzog und Thiessen zum 2:0 überwand (14.). HIFK-Haudegen Tony Salmelainen hatte den Puck noch leicht abgefälscht. Und es kam noch besser: Nach einem katastrophalen Fehlpass der Finnen im eigenen Drittel erhöhte Robert Sabolic 40 Sekunden später auf 3:0. Der in der ersten Sturmreihe aufgebotene Jean-Francois Boucher hätte in Unterzahl sogar auf 4:0 erhöhen können, scheiterte jedoch nach einem Alleingang an Thiessen. Die beste Chance der Finnen vergab der junge Iiro Pakarinen, der nur den Pfosten traf. Zum Verdruss der Gäste kassierte Gillies nach einem Check an Tim Hambly noch eine zehnminütige Disziplinarstrafe.

Helsinkis Trainer Raimo Summanen schien in der Kabine die richtigen Worte gefunden zu haben, denn seine Mannschaft präsentierte sich im Mittelabschnitt aggressiver. Zunächst mit Erfolg: Nachdem Juuso Puustinen noch knapp gescheitert war, überwand Pakarinen Markus Janka im ERC-Tor zum 1:3-Anschlusstreffer (23.). Die Panther ließen sich davon allerdings nicht nachhaltig beeindrucken – auch, weil die Finnen dem ERC in der Offensive weiterhin zu viel Platz gestatteten. John Laliberte und Alexander Oblinger hätten den alten Abstand wieder herstellen können, verpassten jedoch die Zuspiele ihrer Mannschaftskollegen. Mehr Geschick bewies Gawlik in der 36. Minute im Powerplay: Einen Schlagschuss Jakub Ficenec’ – der Verteidiger wurde nach der Partie zum besten Mann auf dem Eis geehrt – lenkte der 26-Jährige zum 4:1 ins Tor. „Bei ihm sehe ich jeden Tag Verbesserungen“, lobte Sundblad den Torschützen, der nach einer Verletzungspause erst sein drittes Spiel absolvierte. „Er ist sehr beweglich. Es sieht gut aus, wenn er spielt“, so Sundblad weiter.

Der Beginn des Schlussdrittels gehörte erneut den Finnen – doch das Tor erzielte der ERC, wieder in Überzahl. Einen Pass von Derek Hahn verwandelte Boucher mühelos zum 5:1 (43.). Den letzten Treffer des Abends erzielte der Ex-Mannheimer Rico Fata (50.), doch damit besänftigte er seine Teamkollegen nicht. Sie legten an Robustheit zu. Dominik Patocka und John Laliberte bekamen grenzwertige „internationale Härte“ zu spüren. Gillies langte sogar mit dem Stock hin – für ihn war die Partie vorzeitig beendet. Insgesamt sammelten die Finnen 47 Strafminuten.

Schon morgen treffen die Panther in ihrer letzten Partie der European Trophy in der Saturn-Arena auf die Mannschaft von Jokerit aus Helsinki, Eröffnungsbully ist um 18.30 Uhr.

 

ERC Ingolstadt: Janka – Periard, Conboy; Schopper, Köppchen; Hambly, Ficenec; Dinger, Classen – Boucher, Hahn, Gawlik; Laliberte, Ross, Turnbull; Sabolic, Hager, Oblinger; Patocka, Barta, Rinke-Leitans. – Tore: 1:0 Ross (7.), 2:0 Conboy (14.), 3:0 Sabolic (14.), 3:1 Pakarinen (23.) , 4:1 Gawlik (36.), 5:1 Boucher (43.), 5:2 Fata (50.). – Zuschauer: 1744.