Ingolstadt
Neue Maske für "Pille"

ERC-Goalie Timo Pielmeier spielt in dieser Saison mit einem von Ex-Profi Thomas Jetter entworfenen Kopfschutz

23.09.2014 | Stand 02.12.2020, 22:12 Uhr

„Pille“, der Spitzname von ERC-Goalie Timo Pielmeier, ist auf der neuen Torwartmaske ebenso per Airbrush-Technik aufgesprüht wie der Pantherkopf und der Meisterpokal. - Fotos: Schultz

Ingolstadt (DK) Pantherkopf, Meisterpokal und das ERC-Logo: Wer in der noch jungen Saison genauer hingeschaut hat, dem dürfte Timo Pielmeiers neue Torwartmaske aufgefallen sein. Der 25-Jährige hat sich für diese Saison einen neuen Kopfschutz anfertigen lassen – wie vor jeder Spielzeit.

„Sie ist wirklich schön geworden“, erzählt Pielmeier stolz. „Er ist noch mehr ins Detail gegangen.“ Der Ingolstädter Torhüter meint damit Thomas Jetter, der das Design entworfen und die Maske per Airbrush-Technik bemalt hat. Der 35-jährige Künstler ist in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) längst kein Unbekannter mehr. Neben Pielmeiers Maske entwarf er unter anderem auch die von Dennis Endras (Adler Mannheim), Sebastien Caron (Hamburg Freezers) oder Danny aus den Birken (Kölner Haie), der sich extra für das DEL-Winter-Game gegen die Düsseldorfer EG im Januar ein Exemplar anfertigen lässt. „Ich habe momentan noch fünf Stück bei mir herumliegen. Die müssen jetzt so schnell wie möglich fertig werden“, sagt Jetter. Bereits mit 14 Jahren besprühte der gebürtige Freiburger seine erste Maske – mit einem Airbrush-Set, das er zu Weihnachten von seinen Eltern geschenkt bekommen hatte. „Es hat sich dann rumgesprochen, dass ich das mache, und es kamen immer mehr neue Torhüter hinzu“, sagt er, der zwischen 1995 und 2006 selbst Eishockey-Profi war und unter anderem für die Krefeld Pinguine, Revier Löwen Oberhausen oder die Wölfe Freiburg gespielt hatte. Eine Schulterverletzung zwang ihn dann zum Karriereende.

Der neue Kopfschutz des ERC-Goalies habe ihm in den vergangenen Wochen viel abverlangt. „Timo war sehr anspruchsvoll“, sagt Jetter und lacht. Die größte Schwierigkeit sei gewesen, dass der ERC-Goalie ein ähnliches Design wie in der Vorsaison haben wollte. „Jeder Airbrusher hat aber seine eigene Handschrift“, erklärt der Ex-Profi, nachdem die Meistermaske noch von einer Künstlerin in der Nähe von Erding gestaltet wurde.

Das Ergebnis kann sich aber durchaus sehen lassen. „Sie funkelt jetzt im Stadionlicht noch mehr“, sagt Pielmeier, der darauf besonders viel Wert legte. Neben dem gefräßigen Pantherkopf auf der Oberseite, darf der Meisterpokal und der Stern als Symbol für den ersten DEL-Titel des ERC auf der Rückseite ebenso wenig fehlen. Die Maske ist nicht nur wegen der einzigartigen Bemalung ein rund 2500 Euro teures Unikat. Pielmeier ließ bereits vor der vergangenen Saison ein Modell mittels eines Gipsabdrucks anpassen. In Kanada wurde die Maske dann produziert, kam vor wenigen Wochen bei Jetter an und wurde innerhalb einer Woche besprüht.

Zwar erzählt ERC-Betreuer Michael Klattenbacher, dass Pielmeier im Gegensatz zu anderen Torhütern unkompliziert sei und kaum Macken habe. Anfassen darf die Maske laut dem Goalie aber längst nicht jeder. „In der Mannschaft habe ich damit kein Problem, aber ansonsten passe ich schon auf“, meint der Ingolstädter Torhüter und grinst. Mannschaftskollege Christoph Gawlik lässt trotzdem seine Finger davon. „Ich bleib’ weg von den Torhütern – das habe ich schon früh gelernt. Denn die sind schon ein bisschen eigen“, scherzt der 27-Jährige.

Bereits mit vier Jahren ließ sich „Pille“ seine erste Maske anfertigen. „Im Peppi-Heiß-Design“, sagt er und meint damit die Haifischzähne, die sich der heutige Torwart-Trainer des ERC bei seiner Station bei den Kölner Haien auf den Kopfschutz malen ließ. Inzwischen sammelten sich rund 15 Masken an, die Pielmeier zu Hause in einer Glasvitrine aufhebt. „Ich habe zwar schon viele Angebote dafür bekommen, aber ich würde die nie verkaufen“, sagt er. Nach dieser Saison wird’s in der Glasvitrine dann noch mal ein bisschen enger.