Ingolstadt
Nachspiel für Boucher

Eishockey-Liga sperrt ERC-Stürmer für sechs Spiele – Panther heute gegen Köln

30.01.2014 | Stand 02.12.2020, 23:08 Uhr

Fehlt heute Abend gegen Köln: ERC-Stürmer Jean-Francois Boucher. Der Disziplinarausschuss der Deutschen Eishockey-Liga sperrte den 28-Jährigen wegen seines Checks gegen den Düsseldorfer Corey Mapes für sechs Spiele. - Foto: Strisch

Ingolstadt (DK) Zwei Partien gegen Köln und München stehen für den ERC Ingolstadt noch auf dem Spielplan – dann pausiert die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) für knapp zwei Wochen. In Düsseldorf gelang den Panthern am Dienstag ein erster Schritt aus der Krise – doch das umkämpfte 2:0 hat ein Nachspiel.

Krefeld, Iserlohn, Düsseldorf und heute Abend Köln: Zum Abschluss der NRW-Wochen empfängt der ERC Ingolstadt die Haie in der Saturn-Arena (Eröffnungsbully um 19.30 Uhr). Die Gedanken und Diskussionen der Panther drehten sich aber auch zwei Tage danach noch um den wichtigen Erfolg in Düsseldorf.

Vor allem eine Szene erhitzte die Gemüter: In der siebten Minute hatte Ingolstadts Angreifer Jean-Francois Boucher im gegnerischen Drittel einen kompromisslosen Check gegen den Düsseldorfer Corey Mapes gefahren. Der Düsseldorfer krachte dabei mit dem Rücken in die Bande und erlitt einen Wirbelbruch – am Mittwoch musste der 21-Jährige sogar notoperiert werden, weil die Ärzte eine Lähmung befürchteten. Inzwischen befindet sich Mapes glücklicherweise auf dem Weg der Besserung.

Boucher erhielt im Spiel keine Strafe. Die DEG strengte bei der DEL jedoch ein nachträgliches Ermittlungsverfahren gegen Boucher an – gestern fiel das Urteil: Der Ingolstädter ist wegen eines schweren Falls eines unkorrekten Körperangriffs für sechs Spiele gesperrt. „Der Spieler Boucher musste erkennen, dass der Spieler Mapes sich in einer gefährlichen Distanz zur Bande und in einer offenen und schutzlosen Position befand. Der Spieler Boucher hätte die Aktion nicht ausführen dürfen, beziehungsweise hätte die Aktion auch abbrechen können“, heißt es in der Urteilsbegründung der DEL.

Während ERC-Trainer Niklas Sundblad die Entscheidung nicht kommentieren wollte, wurde Co-Trainer Petri Liimatainen deutlicher. „Die Strafe ist zu hoch“, sagte der Schwede. Einspruch will der ERC wegen der geringen Erfolgsaussichten allerdings nicht einlegen. Boucher selbst nahm gestern nicht am Training teil – der 28-Jährige musste stattdessen zum Röntgen. Mit einer Handverletzung fällt der Deutsch-Kanadier am Wochenende ohnehin aus.

Damit stehen Sundblad gegen Köln und München nur zehn Stürmer und sieben Verteidiger zur Verfügung, weil auch Patrick Hager (ebenfalls gesperrt), Tyler Bouck, Christoph Gawlik und John Laliberte (alle verletzt) passen müssen. Dafür kehrte schon am vergangenen Wochenende Ziga Jeglic nach auskurierter Ellbogen-Entzündung zurück in den Kader – und war auf Anhieb einer der besten Panther. „Es ist hart, wenn es schlecht läuft und man nicht eingreifen kann“, sagt der 25-jährige Slowene, der in Düsseldorf mit seinem dritten Saisontreffer das 2:0 erzielte. „Auf diese Leistung können wir aufbauen. Wir müssen auf eine stabile Abwehr setzen.“

Für Landsmann Robert Sabolic war der hart erkämpfte Erfolg gegen den druckvoll agierenden Tabellenletzten der erste Schritt aus der Krise. „Wir haben in Düsseldorf als Mannschaft gespielt. Ausschlaggebend war die verbesserte Abwehr.“ Dann falle auch die Abschlussschwäche nicht so ins Gewicht. „Wir müssen unsere Spiele auch mal 1:0 oder 2:0 gewinnen“, sagt Sabolic.

Vor allem der zuletzt ein wenig schwächelnde Torwart Timo Pielmeier zeigte mit 44 Paraden wieder seine Klasse. Auf den 24-Jährigen Goalie und eine starke Abwehr setzt Sundblad auch gegen Köln. Der neue Sportdirektor Jiri Ehrenberger wird wie schon in Düsseldorf live dabei sein, ehe er am 1. Februar offiziell bei den Panthern beginnt.