Ingolstadt/Augsburg
Nach Spielabbruch in Augsburg: ERC-Coach Bares weist Vorwürfe zurück

Nachwuchstrainer reagiert mit Unverständnis auf Vorwürfe aus Augsburg

17.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:21 Uhr
Petr Bares gibt die Richtung vor: Unter der Leitung des gebürtigen Tschechen ist die Nachwuchsabteilung des ERC Ingolstadt zu einer guten Adresse geworden. −Foto: Meyer

Ingolstadt/Augsburg (DK) Der Coach der U 19-Mannschaft des ERC Ingolstadt, Petr Bares, hat am Dienstag Vorwürfe, sein Team spiele überhart und unfair, energisch zurückgewiesen. Das jüngste Auswärtsspiel der Schanzer in der Deutschen Nachwuchs-Liga (DNL) am vergangenen Sonntag bei der U 19 des Augsburger EV hatte in einem Spielabbruch geendet. Der Coach des AEV, Michael Bakos, hatte sein Team im letzten Drittel beim Stand von 5:2 für Ingolstadt vom Eis genommen. Die Schiedsrichter brachen die Partie daraufhin ab.

Bakos, der zwischen 2006 und 2010 für den ERC in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) aktiv war, habe seine Schützlinge aufgrund der angeblichen überharten Ingolstädter Gangart einem „unverhältnismäßig hohen Verletzungsrisiko ausgesetzt“ gesehen, sagte er der „Augsburger Allgemeinen“. Insgesamt drei Spieler hätten sich demnach in den beiden Aufeinandertreffen mit dem ERC am Samstag (0:2) und Sonntag (5:2) verletzt.

ERC-Coach Bares widersprach dieser Darstellung am Dienstag. „Es war ein ganz normales, faires Spiel. Das haben mir die Unparteiischen sowie der Schiedsrichterbeobachter nach der Partie vor Ort auch bestätigt. Die Schiedsrichter hatten zu jeder Zeit alles unter Kontrolle“, sagte Bares unserer Zeitung.

Wie der 47-Jährige weiter berichtete, seien in Augsburg nicht wie üblich drei, sondern vier Unparteiische im Einsatz sowie ein Schiedsrichterbeobachter in der Halle gewesen – wahrscheinlich, wie der ERC-Coach vermutet, weil sich die Augsburger im Vorfeld der Partie beim Deutschen Eishockey-Bund (DEB) beschwert hätten. Schiedsrichter und Beobachter hätten Bares nach der Partie aber versichert, dass alles im Rahmen geblieben sei.
 
„Wir haben die komplette Partie auch auf Video aufgenommen. Die Aufnahmen stelle ich gern zur Verfügung, das habe ich auch den Schiedsrichtern in Augsburg mitgeteilt“, sagte Bares. Die Vorwürfe von Ellenbogenchecks und Checks gegen den Kopf seien „Quatsch“, meinte der Ingolstädter Trainer. „Auf dem Video ist beispielsweise zu sehen, wie ein Augsburger mit dem Kopf nach unten in einen unserer Verteidiger hineinfährt. Der Schiedsrichter steht zwei Meter daneben und pfeift auch kein Foul.“

Das Spiel dürfte nun für Ingolstadt gewertet werden. Mit seinem Gegenüber beim AEV habe Bares in Augsburg nicht mehr sprechen können. „Wir haben auf dem Eis gewartet, aber die kamen nicht“, sagte er und ergänzte: „Verletzungen sind natürlich nicht schön. Aber Eishockey ist manchmal eben ein harter Kampf.“