Ingolstadt
Kooperation mit Kaufbeuren?

Eishockey: Nach dem Aus des Zweitligisten EV Landshut muss sich der ERC Ingolstadt einen neuen Partnerklub suchen

14.07.2015 | Stand 02.12.2020, 21:04 Uhr

Einer der Förderlizenzspieler des ERC Ingolstadt: Torhüter Marco Eisenhut. - Foto: Bösl

Ingolstadt (DK) Kalte Dusche im heißen Sommer: Die Nachricht, dass der EV Landshut aus wirtschaftlichen Gründen keine Lizenz für die kommende Zweitligasaison erhält, hat nicht nur die Eishockey-Fans in Niederbayern erschüttert. Auch für den Vizemeister der Deutschen Eishockey-Liga (DEL), den ERC Ingolstadt, hat das Aus des Traditionsklubs weitreichende Konsequenzen – schließlich war der EVL bislang der wichtigste Kooperationspartner der Panther bei der Ausbildung von Talenten.

Erst im vergangenen Sommer war die Zusammenarbeit auf zwei Jahre fixiert worden. Nun ist das Ende nach nur einer Spielzeit wahrscheinlich.

„Für den Standort Landshut ist das eine krasse Geschichte. Auch wir in Ingolstadt sind von den Ereignissen überrascht worden und sind sehr beunruhigt“, sagt Panther-Geschäftsführer Claus Gröbner. Die Landshuter hatten angekündigt, alle Rechtsmittel auszuschöpfen, um doch noch am Spielbetrieb der DEL2 teilnehmen zu können. Dieses Unterfangen erklärte DEL2-Geschäftsführer Rene Rudorisch gestern allerdings für aussichtslos.

Gröbner teilte mit, die Entscheidung der Landshuter abwarten zu wollen, ehe sich der Klub um einen neuen Kooperationspartner bemüht. Gespräche habe es noch mit keinem anderen Klub gegeben.

Erster Nachrücker für Landshut in der DEL2 könnten die Heilbronner Falken sein, die in der vergangenen Saison sportlich in die Oberliga abgestiegen waren. Ihr Interesse haben die Heilbronner schon bekundet, die erforderlichen Unterlagen muss der Klub nun innerhalb einer Woche beim DEL2-Ligabüro einreichen. Zweiter Kandidat ist der Oberligist EV Regensburg, mit dem der ERC Ingolstadt bereits zusammenarbeitet. Sollten die Heilbronner allerdings alle notwendigen Voraussetzungen erfüllen, wären sie als Absteiger der erste Nachrücker. Und damit möglicherweise auch der neue Partnerverein der Panther, die laut Statuten zwingend einen Kooperationspartner in der DEL2 benötigen.

Wahrscheinlicher – und interessanter für die Panther – dürfte allerdings eine Zusammenarbeit mit dem ESV Kaufbeuren sein. Dessen bisheriger Partner in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL), die Straubing Tigers, arbeitet künftig mit den Starbulls Rosenheim zusammen. Auch geografisch wäre der Weg ins Allgäu für die Ingolstädter Talente ein kürzerer. Allerdings suchen auch die Kölner Haie noch einen Partnerklub, offizielle Aussagen der Kaufbeurer gibt es bislang keine.

Ein neuer Kooperationspartner könnte für die Panther auch eine neue Chance sein: Es ist kein Geheimnis, dass die ERC-Verantwortlichen mit der Zusammenarbeit in der abgelaufenen Saison nicht immer zufrieden waren. Den Talenten, die eigentlich Spielpraxis sammeln sollten, seien in Landshut erfahrene Profis vor die Nase gesetzt worden, lautete ein Vorwurf aus Ingolstadt. Auch der Landshuter Geschäftsführer Christian Donbeck hatte die Kooperation gegenüber unserer Zeitung als „stolpernd“ bezeichnet. Vor allem die Tatsache, dass nicht alle Förderlizenzspieler des ERC in den Play-offs für Landshut spielberechtigt waren, ärgerte den Geschäftsführer.

„Wir brauchen einen Kooperationspartner, der sich als Ausbildungsverein sieht“, erklärt Gröbner. Der ESV Kaufbeuren passt da womöglich besser zu den Panthern als die ambitionierten Landshuter.