Grizzlys erlegen die Panther

ERC Ingolstadt geht in Wolfsburg 1:4 unter und verliert im Play-off-Rennen an Boden

28.12.2015 | Stand 01.02.2017, 14:54 Uhr

Wolfsburg (DK) Das war deutlich: Der ERC Ingolstadt hat gestern Abend nach gutem Beginn 1:4 (0:1, 0:2, 1:1) bei den Grizzlys Wolfsburg verloren. Drei der Gegentreffer fielen in Unterzahl. Damit bleiben die Panther in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) Tabellen-Elfter – mit vier Punkten Rückstand auf Rang zehn, der zu den Pre-Play-offs berechtigt.

Die Ingolstädter, bei denen Kapitän Patrick Köppchen nach fünfwöchiger Verletzungspause in den Kader zurückgekehrt war, starteten schwungvoll in die Partie. Vor allem mit ihrem schnellen Umschaltspiel überraschten sie die zuletzt sehr heimstarken Wolfsburger das eine oder andere Mal – verpassten es jedoch, ihre erstklassigen Chancen auch in Tore umzumünzen.

Und davon gab es einige: Nach zwei Minuten retteten der sehr gute Grizzlys-Goalie Felix Brückmann und Verteidiger Robbie Bina gemeinschaftlich gegen Thomas Greilinger und Brandon McMillan, wenig später schoss Greilinger vom Gegenspieler bedrängt vorbei. Einen Zwei-auf-Eins-Konter brachten Brandon Buck und Danny Irmen nicht im Tor unter (14.), dann konnte Brian Lebler einen etwas ungenauen Pass von Jared Ross nicht verwerten (19.). Schließlich vergab Irmen 20 Sekunden vor der ersten Sirene völlig alleine vor Brückmann die beste Panther-Chance im ersten Drittel (20).

Die äußerst disziplinierten Gastgeber präsentierten sich effektiver: Mit der erst zweiten guten Chance ging Wolfsburg – nicht unbedingt verdient – in Führung. In Überzahl bezwang Fabio Pfohl nach schöner Vorarbeit ERC-Torhüter Timo Pielmeier zum 1:0 (17.).

Nach Wiederbeginn boten beide Teams den 3017 Zuschauern – darunter einige mitgereiste ERC-Fans – zunächst wenig Erbauliches. Dennoch sorgten die Anhänger beider Lager für prächtige Stimmung. Die Panther, die nun nicht mehr so einfach ins gegnerische Angriffsdrittel durchbrechen konnten, mussten nach sieben Minuten im Mitteldrittel den nächsten Rückschlag hinnehmen: Mit einer feinen Einzelleistung erhöhte erneut Pfohl auf 2:0 (28.). Der 20-Jährige hatte an der Bande einen Ingolstädter aussteigen lassen, war in die Mitte gezogen und hatte Pielmeier mit einem Schlenzer in den Winkel keine Abwehrchance gelassen.

Noch bitterer kam es kurz darauf: Alexander Barta vergab eine Riesenchance zum Anschlusstreffer und hakte dabei noch einmal regelwidrig nach, sodass ihn die Unparteiischen auf die Strafbank schickten (30.). Im folgenden Powerplay staubte Bina zum Wolfsburger 3:0 ab (30.). Es war bereits der 100. Gegentreffer des ERC in der laufenden Spielzeit.

Im Anschluss hatte Christoph Höhenleitner den vierten Treffer auf dem Schläger, verzog jedoch (35.). Greilinger scheiterte mit einem zu unplatzierten Direktschuss an Brückmann (37.).

Kurz vor der zweiten Pause erhitzte ein angebliches Foul die Gemüter: John Laliberte hatte an alter Wirkungsstätte – von 2009 bis 2012 trug der US-Amerikaner das Wolfsburger Trikot – Mark Voakes hart in die Bande gecheckt. Während Schiedsrichter Lars Brüggemann nicht auf Strafe entschied, hatte dessen Kollege Markus Krawinkel die Szene anders gesehen – und schickte Laliberte sogar vorzeitig zum Duschen (39.). Dessen Strafe saß David Elsner ab. Die folgende fünfminütige Unterzahl nutzten die Gastgeber zu einem weiteren Treffer: Tim Wallace vollendete eine Kombination über Sebastian Furchner und den Ex-Panther Tim Hambly zum 4:0 (42.).

Spätestens zu diesem Zeitpunkt war die Partie entschieden, die Grizzlys verwalteten ihren Vorsprung in den restlichen Minuten routiniert. Den Sieg brachte auch Greilingers Ehrentreffer in Überzahl zum 1:4 nicht mehr in Gefahr (58.). „Das war ein Albtraum heute. Ab dem zweiten Drittel waren wir nicht mehr präsent. Das war nicht unser bestes Spiel“, sagte Trainer Kurt Kleinendorst. Sein Gegenüber Pavel Gross lobte seinen Torhüter: „Wir haben es im ersten Drittel Felix Brückmann zu verdanken, dass wir nicht in Rückstand geraten sind.“

Schon morgen empfängt der ERC im letzten Spiel des Jahres die Nürnberg Ice Tigers zum Derby (19.30 Uhr) – die Saturn-Arena ist schon ausverkauft.

Wolfsburg: Brückmann - Hambly, Likens; Wurm, Sharrow; Krupp; Bina; Seifert - Fauser, Voakes, Wallace; Furchner, Haskins, Widing; Reiss, Pfohl, Mulock; Höhenleitner, Rosa, Dibelka.Ingolstadt: Ti. Pielmeier - Kohl, McNeill; Friesen, Salcido; Köppchen, Schopper - Irmen, Buck, Laliberte; Greilinger, A. Barta, McMillan; Kubalik, Ross, Lebler; Davidek, B. Barta, Th. Pielmeier; Elsner. - Tore: 1:0 Pfohl (17.), 2:0 Pfohl (28.), 3:0 Bina (30.), 4:0 Wallace (42.), 4:1 Greilinger (58.). - Strafminuten: Wolfsburg 6/Ingolstadt 11 plus Spieldauer-Disziplinarstrafe Laliberte. - Zuschauer: 3017.