Ingolstadt
Erfolgreiches Experiment

Beim 7:2 des ERC Ingolstadt gegen Düsseldorf strahlt das junge Verteidiger-Duo Wagner/Schütz große Souveränität aus

22.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:36 Uhr

Wurde vom Publikum gefeiert: Youngster Simon Schütz bildete mit Fabio Wagner das jüngste Verteidiger-Duo der Ingolstädter DEL-Geschichte. - Foto: Strisch

Ingolstadt (DK) Heimrecht, Viererpack, Premierentreffer und ein erfolgreiches Experiment: Das 7:2 des ERC Ingolstadt am Dienstagabend gegen die Düsseldorfer EG lieferte reichlich Geschichten. Im Mittelpunkt stand dabei Brandon Buck, dem zum ersten Mal in seiner Profikarriere vier Tore in einem Spiel gelungen waren.

Im ERC-Trikot hatten das zuvor in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) nur Thomas Greilinger und John Laliberte geschafft.

Der 28-jährige Buck sorgte mit dem 3:2 (33.) für das letztlich entscheidende Tor gegen eine am Ende überforderte DEG. Wie beim zwischenzeitlichen 1:1 (7.) überlistete er dabei Düsseldorfs Schlussmann Mathias Niederberger mit einem Schuss durch die Schoner. "Beim ersten Treffer wollte ich eigentlich nur so schießen, dass Danny (Irmen, d. Red.) oder Johnny (Laliberte, d. Red.) zum Nachschuss kommen", erzählte Buck, der im Schlussdrittel seinen dritten und vierten Treffer (41., 57.) nachlegte. "Aber das zweite Tor mache ich so auch oft im Training gegen Marco (Eisenhut, d. Red.) - und verärgere ihn damit wohl ziemlich", ergänzte er lachend. Weil Thomas Oppenheimer (26.) sein achtes Tor in den vergangenen neun Partien gelang, Laliberte (39.) zum ersten Mal seit seiner Rückkehr Ende Januar zur Stelle war und Neuzugang Brett Bulmer (57.) im fünften Einsatz erstmals traf, war der zweithöchste Saisonsieg perfekt.

Doch bei all dem Offensivwirbel ging fast unter, dass mit Fabio Wagner (21) und Simon Schütz (19) ein Verteidiger-Duo auf dem Eis stand, das es so beim ERC noch nie gegeben hat. Denn mit einem Durchschnittsalter von 20 Jahren und 130 Tagen bildeten beide die jüngste Abwehrreihe in der fast 15-jährigen DEL-Geschichte der Panther. "Super", kommentierte Trainer Tommy Samuelsson die Leistung der beiden "Jungspunde". Der Schwede schenkte Wagner/Schütz sogar in Unterzahl das Vertrauen. "Beide haben bewiesen, dass sie das Zeug dazu haben, mehr Verantwortung zu übernehmen", sagte Samuelsson, der die angeschlagenen Patrick Köppchen und Benedikt Kohl schonte.

Nach dem verpassten Saisonziel, der direkten Play-off-Qualifikation, ist den Ingolstädtern damit wenigstens das Heimrecht in den Pre-Play-offs sicher. "Das war uns sehr wichtig", sagte Buck. In der "Best-of-Three"-Serie treten die Panther am 1. März zunächst in der Saturn-Arena an - und haben auch in einem möglichen Entscheidungsspiel ihre Fans im Rücken. Tickets für das erste K.-o.-Spiel verkauft der ERC seit gestern, der Gegner steht noch nicht fest. Buck betonte, sich in den beiden ausstehenden Partien in Berlin (morgen, 19.30 Uhr) und gegen Köln (Sonntag, 14 Uhr) weiteres Selbstvertrauen holen zu wollen: "Wenn man zum richtigen Zeitpunkt ins Rollen kommt, ist vieles möglich."