Ingolstadt
Drei Kandidaten im Fokus

Sportdirektor Jim Boni will bis Montag den neuen Trainer des ERC Ingolstadt präsentieren

03.01.2013 | Stand 03.12.2020, 0:39 Uhr

Wollen endlich wieder jubeln: Alexander Oblinger und seine Mannschaftskollegen vom ERC Ingolstadt hoffen heute Abend gegen Iserlohn und am Sonntag in Krefeld auf Erfolgserlebnisse. Zuletzt hatten die Panther viermal in Folge verloren, Trainer Rich Chernomaz wurde entlassen. - Fotos: Bösl

Ingolstadt (DK) Auf der Trainerbank des ERC zeichnet sich eine kurzfristige Lösung ab. „Ich führe in den nächsten 24 Stunden Gespräche mit drei jungen Trainern, die sich beweisen wollen“, sagte Sportdirektor Jim Boni gestern. Für die Spieler liegt der Fokus jedoch auf den Spielen gegen Iserlohn und Krefeld.

„Wenn mich einer überzeugt, können wir ihn vielleicht am Montag präsentieren“, sagte der Sportdirektor nach dem Vormittagstraining. Laut Boni sind alle Kandidaten derzeit bei einem Verein beschäftigt – einer in der DEL, zwei außerhalb. Ob es dich dabei um deutsche oder ausländische Trainer handelt, wollte Boni nicht verraten.

Einer der Kandidaten soll der Kanadier Dean Fedorchuk sein, der in der Saison 2010/2011 drei Monate in Straubing Trainer war und zuletzt als Scout arbeitete. Auch über Mike Schmidt, derzeit Co-Trainer in Mannheim und 2006/2007 in Ingolstadt tätig, wird spekuliert. Die im Umfeld gehandelten Namen Hans Zach, Andreas Brockmann, Pierre Page oder der im Dezember in Nürnberg entlassene Jeff Tomlinson seien aktuell jedoch kein Thema. Wichtig für Boni: „Ein Trainer muss die Spieler auch als Mensch besser machen.“

Die Profis spekulieren ebenfalls über ihren zukünftigen Chef – doch zunächst stehen den Panthern zwei wichtige Partien unter Interimstrainer Rick Nasheim bevor. Heute erwartet der ERC die Iserlohn Roosters zum Heimspiel (19.30 Uhr, Saturn-Arena), am Sonntag müssen die Panther zum Überraschungs-Spitzenreiter nach Krefeld. „Iserlohn ist ein gefährliches Team“, warnt Boni, der auf Bitte von Nasheim beim Training dabei war. Und die Pinguine seien ein gutes Beispiel dafür, was man als Team schaffen könne. „Christian Ehrhoff ist mit seiner Einstellung ein wichtiger Faktor. Doch sie haben auch andere Top-Spieler“, erklärt Nasheim.

Obwohl den Verantwortlichen bewusst ist, dass die verunsicherten ERC-Profis nicht plötzlich wieder zu selbstbewussten Siegertypen mutieren, haben Boni und Nasheim einen positiven Trend festgestellt. „Die Mannschaft hat einen Sprung im Training gemacht“, sagt Nasheim. Die Atmosphäre sei lockerer. „Es kann sein, dass sie Angst hatten, Fehler zu machen“, vermutet Boni. Das sei nun vorbei, doch es gebe eine andere Gefahr: „Ich hoffe, dass die Jungs nicht übermotiviert sind und verkrampfen.“ Der Siegeswille sei jedenfalls keinem Spieler abzusprechen.

Besonders Nasheims neue Aufgabenverteilung stimmt den Sportdirektor positiv: „Rick hat klar bestimmt, wer in Über- und Unterzahl spielt. Wir wollen, dass jeder Spieler wichtig für die Mannschaft ist.“ Auf Verteidiger Alexander Sulzer muss der ERC allerdings verzichten. Die Leistenverletzung des NHL-Akteurs der Buffalo Sabres ist noch nicht vollständig ausgeheilt. Sulzer will aufgrund der möglicherweise bevorstehenden Einigung in Nordamerika wohl auch kein Risiko eingehen, dass die Verletzung wieder aufbricht. Die Torwartrotation geht unterdessen auch unter Nasheim weiter: Heute hütet Ian Gordon das Tor, am Sonntag kommt Markus Janka zum Einsatz.

Einen Appell richtet Sportdirektor Boni an die ERC-Fans. „Wichtig ist, dass die Leute uns jetzt unterstützen. Wir können diese schwierige Situation nur mit ihrer Rückendeckung schaffen“, sagt er. Die Sonderzugfahrt nach Krefeld, bei der mehr als 900 ERC-Fans ihren Verein unterstützen werden, kommt da zum richtigen Zeitpunkt. „Wir werden lauter sein als Krefeld. Ich freue mich darauf.“