Ingolstadt
Die Freundschaften ruhen

ERC-Trainer Huras vor Duell gegen Düsseldorf: Wir müssen unsere Emotionen kontrollieren

26.03.2015 | Stand 02.12.2020, 21:29 Uhr

Stütze in der Verteidigung: Michel Periard - Foto: Traub

Ingolstadt (DK) Die Reaktionen nach dem Halbfinaleinzug hätten unterschiedlicher nicht sein können. Während Düsseldorfs Trainer Christof Kreutzer einen wahren Veitstanz aufführte und seinen Assistenten Tobias Abstreiter fast erdrückte, gab es zwischen ERC-Coach Larry Huras, dessen Miene immer noch hoch konzentriert und unbeweglich wirkte, und seinem Co-Trainer Manni Viveiros einen kurzen Handschlag.

"Der Druck im Viertelfinale ist immer am größten. Aber die Mannschaft hat gut reagiert", sagte Huras gestern und fügte hinzu: "Ab jetzt haben wir mehr Spaß. Wir müssen nur unsere Emotionen kontrollieren und dürfen uns nicht von der Euphorie leiten lassen. Wir müssen uns voll auf unser Spiel konzentrieren."

Die Szene steht symbolisch für den Unterschied beider Klubs. Auf der einen Seite die DEG, die sich nach zwei Jahren als abgeschlagenes Tabellenschlusslicht nun als Fünfter zum Überraschungsteam der Saison entwickelte. Auf der anderen Seite der Titelverteidiger, der sich seiner Stärke durchaus bewusst ist, aber auch mit den eigenen Erwartungen klarkommen muss.

Jetzt also das Halbfinale. Beide Teams gingen zuvor über sieben Spiele und nehmen den Schwung, aber auch die Müdigkeit mit. Wem gelingt es besser, sich neu zu fokussieren? Powerplay-Coach Viveiros, der die vergangenen zehn Tage das Videomaterial über den potenziellen Gegner gesichtet hatte, bereitete für gestern die Besonderheiten bei der DEG vor. Heute stimmt Huras sein Team auf das eigene Spiel ein. „Düsseldorf ist defensiv gut organisiert und hat einen starken Torwart. Die Mannschaft ist sehr ausgeglichen und hat sich die Saison über kontinuierlich gesteigert“, lobt er die Rheinländer. ERC-Sportdirektor Jiri Ehrenberger sieht noch eine weitere Komponente. „Dass da einige Spieler aufeinandertreffen, die im vergangenen Jahr noch gemeinsam Meister wurden, ist schon brisant. Das wird sicher eine sehr interessante Serie“, sagt Ehrenberger. ERC-Verteidiger Michel Periard, der seit seinem Wechsel nach Deutschland 2005 jedes Jahr in den Play-offs stand, aber erstmals während der ersten Runde zusehen musste, versichert: „Jetzt gibt es keine Freundschaften. Erst nach der Serie wieder. Die DEG hat mehr Play-off-Erfahrung als Iserlohn und einen guten Kader. Das werden sicher große Spiele.“