Das letzte Puzzlestück

Neue Nummer eins: Torhüter Karri Rämö wechselt mit reichlich NHL-Erfahrung zum ERC Ingolstadt

08.07.2021 | Stand 23.09.2023, 19:39 Uhr

Ingolstadt - Die spannendste Personalie des ERC Ingolstadt ist geklärt: Im Tor der Panther steht in der neuen Saison der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) der Finne Karri Rämö.

Der 35-Jährige hatte in der vergangenen Spielzeit das Finale mit TPS aus Turku in der finnischen Liiga erreicht und sich in den Play-offs mit der besten Fangquote (92,9 Prozent) ausgezeichnet.

Der 1,90 Meter große und 93 Kilo schwere Goalie bringt reichlich Erfahrung mit: Die meiste Zeit seiner Karriere verbrachte Rämö in der NHL (166 Partien) und KHL (247). Nachdem er im Jahr 2006 mit HPK Hämeenlinna den finnischen Meistertitel geholt hatte, gab Rämö in der folgenden Saison sein NHL-Debüt für die Tampa Bay Lightning, die ihn 2004 in der sechsten Runde an 191. Stelle gedraftet hatten.

Drei Jahre stand Rämö für den aktuellen Meister in der NHL und dessen Farmteams in der zweitklassigen AHL im Tor, ehe er für vier Spielzeiten beim russischen Klub HK Awangard Omsk in der KHL im Einsatz war. Danach wagte der Goalie erneut den Sprung in die NHL zu den Calgary Flames, für die er in drei Jahren mehr als 100 Spiele absolvierte, bevor ihn eine schwere Knieverletzung ausbremste. In der Saison 2016/17 kehrte Rämö zurück nach Europa und verbrachte seine folgenden Jahre bei den Lahti Pelicans in der Liiga, bei den KHL-Klubs Jokerit Helsinki und Awangard Omsk, bei Djurgardens IF in der schwedischen SHL und schließlich in Turku.

In Ingolstadt tritt der Finne ein schweres Erbe an: Mit dem starken Michael Garteig als Nummer eins und Top-Talent Nico Daws im Tor hatten es die Panther in der vergangenen Saison bis ins DEL-Halbfinale geschafft. In der neuen Spielzeit teilt sich Rämö das Tor mit Kevin Reich, der vom EHC München nach Ingolstadt wechselte. Mit dem routinierten Rämö und dem DEL-erfahrenen Reich habe der ERC für die kommende Saison "ein super Tandem", sagt ERC-Sportdirektor Larry Mitchell. Rämös Play-off-Einsätze in Omsk, Calgary, Helsinki und Turku zeigten, "dass seine Leistung besser noch wird, je wichtiger das Spiel ist. Das hat uns überzeugt. "

In Ingolstadt trifft der Finne auf einen alten Bekannten: 2008 gewann Rämö unter dem damaligen finnischen Nationaltrainer Doug Shedden die Bronzemedaille bei der WM, blieb dabei jedoch ohne Einsatz. Schon bei der U20-WM zwei Jahre zuvor hatte Rämö mit seinem Heimatland den dritten Platz erreicht. Nun freut sich der 35-Jährige auf ein Wiedersehen mit Shedden in der Schanz. "Ich möchte meine Vorderleute mit meiner Ruhe und Erfahrung unterstützen und gemeinsam Erfolg haben", sagt der Goalie und fügt schmunzelnd hinzu: "Ich bin ja schon ein wenig älter, daher ist mein Fangstil vielleicht etwas konservativer. Aber entscheidend ist doch, schnelle Reaktionen zu zeigen und den Puck zu halten, wenn er auf einen zukommt. "

DK

Julia Pickl