Ingolstadt
Da ist gewaltig der Wurm drin

18.03.2015 | Stand 02.12.2020, 21:31 Uhr

„Der Pokal bleibt hier.“ Mit diesem vollmundigen Slogan wirbt Titelverteidiger ERC Ingolstadt derzeit für seine Play-off-Spiele um die deutsche Eishockey-Meisterschaft. Der Spruch ist gut, aber weit von der Realität entfernt.

Denn so, wie sich das Team derzeit präsentiert, reicht es nicht einmal fürs Halbfinale.

Spiel eins der Viertelfinalserie gegen Iserlohn gewann der ERC (zu) locker mit 4:3, in Spiel zwei gab er eine 3:2-Führung fahrlässig aus der Hand (3:6), in Spiel drei drehten die Panther glücklich einen 0:1-Rückstand zu einem 3:1-Sieg und im vierten Spiel gingen sie sang- und klanglos mit 0:5 unter. Der besten Offensive der Liga gelang erstmals in dieser Saison kein einziges Tor. Es ist offensichtlich: Die Panther sind nicht im Play-off-Modus.

Über die Gründe kann man nur spekulieren. Fakt ist, dass die Ingolstädter und Trainer Larry Huras aus der zuvor gepriesenen super Ausgangsposition bisher zu wenig Kapital schlagen. Eine solide Punktrunde mit Platz drei, eine talentierte und spielstarke Mannschaft, dazu kaum Verletzte – viel spricht dafür, dass die Titelverteidigung möglich ist.

Derzeit präsentieren sich die Panther aber ganz anders. Nur phasenweise blitzt ihr Können auf, dafür lassen sie oft Kampfgeist, Aggressivität und auch Körpersprache vermissen. Vielleicht kehrt sich der vermeintliche Vorteil von einem großen Kader derzeit ins Gegenteil. Das Wir-Gefühl fehlt.

Huras ist gefordert. Zum einen von seinem Iserlohner Kollegen Jari Pasanen, der das ERC-Spiel gut entschlüsselt hat. Zum anderen muss Huras schnellstens ein Team aufs Eis bringen, das sich auch als solches präsentiert. Noch ist nichts verloren. Aber macht es jetzt nicht klick, ist für den Meister bald Schluss.