Ingolstadt
Conboy neuer ERC-Kapitän

Trainer Chernomaz bestimmt Verteidiger zum Nachfolger von Bouck, der einen Kreuzbandriss erlitt

15.11.2012 | Stand 03.12.2020, 0:49 Uhr

Zeigt künftig nicht nur seinem Sohn Gunnar, wo es lang geht: ERC-Kapitän Tim Conboy. Nach dem verletzungsbedingten Saisonende von Tyler Bouck hat Trainer Rich Chernomaz den Verteidiger-Neuzugang als neuen Mannschaftsführer bestimmt - Foto: Bösl

Ingolstadt (DK) Die Nachricht passte so gar nicht zur guten Stimmung beim ERC Ingolstadt. Eben noch hatten die Panther ausgelassen auf dem Eis ihre Spielchen gemacht, da musste Trainer Rich Chernomaz seinem Team mitteilen, dass Kapitän Tyler Bouck einen Kreuzbandriss erlitt.

Der 32-Jährige hatte sich die Verletzung wohl am Mittwoch bei einem Zusammenprall im Training zugezogen. Allerdings musste Bouck bereits im letzten Punktspiel in Hamburg wegen einer Knieverletzung im Schlussabschnitt passen und war möglicherweise bereits vorgeschädigt. Nach seinem insgesamt dritten Kreuzbandriss – zuletzt hatte sich der Kanadier im Dezember 2010 am Knie verletzt – ist für Bouck die Saison einmal mehr schmerzhaft beendet.

Vor der heutigen Partie gegen Vizemeister Adler Mannheim (19.30 Uhr in der Saturn-Arena) benannte Chernomaz daher Tim Conboy zum neuen Kapitän und Thomas Greilinger als weiteren Vize-Kapitän. Zuvor übten bereits Derek Hahn und Tim Hambly das Amt des Assistant Captains aus. „Zu Greilinger schauen vor allem die deutschen Spieler auf“, begründete Chernomaz die Entscheidung. „Conboy ist ein ehrlicher Mensch mit einer guten Selbsteinschätzung, der sich sehr für die Mannschaft einsetzt. Er hat die Führungsqualitäten, die sich ein Trainer wünscht“, sagte der 49-jährige Coach.

Der 30-jährige Verteidiger kann das gleich beweisen, denn mit den Adlern und am Sonntag in Nürnberg (16.30 Uhr) erwarten die Panther nach der elftägigen Deutschland-Cup-Pause schwere Aufgaben. „Das sind beides Topteams, egal wie die Tabelle momentan aussieht. Das wird ein Härtetest für uns“, meinte der neue Kapitän. „Vize“ Thomas Greilinger geht noch etwas weiter. „Unsere Situation ist gut, aber gefährlich. Der November ist ein Monat mit vielen anspruchsvollen Aufgaben, aber wir müssen Punkte holen, egal, wie der Gegner heißt“, meint der Nationalspieler, der von Chernomaz zwei Tage Sonderurlaub erhielt. „Nach dem Deutschland-Cup bin ich schon ein bisschen müde. Außerdem hatte ich einen Magen-Darm-Virus“, sagte der ERC-Torjäger. Trotzdem genoss der Stürmer seine Länderspiele 96 bis 98 und den Turniersieg beim Einstand des neuen Bundestrainers Pat Cortina. „Die Nationalmannschaft macht immer Spaß. Und dass es nach der nicht so guten WM gleich so erfolgreich lief, war auch für den Bundestrainer schön. Sein Vorteil ist, dass er die DEL kennt“, meinte Greilinger.

Während der Deggendorfer im Dauereinsatz war, tourten seine Teamkameraden durch ganz Europa. Paris, Barcelona, Prag, Mallorca, Malta hießen die Ziele. Nur für einen nicht: Markus Janka. Der Torwart unterstützte seine Frau Bettina bei der Geburt von Tochter Magdalena und verbrachte die meiste Zeit im Krankenhaus. „Jetzt kann ich mich wieder richtig aufs Eishockeyspielen freuen“, sagte Janka, der heute im Tor stehen wird.

Zum Nutznießer von Boucks Pech wird derweil Craig Weller, der die frei gewordene Ausländerstelle im Team einnimmt. Er rückt in die vierte Angriffsformation, während Björn Barta Boucks Rolle an der Seite von Jared Ross und John Laliberte spielen soll. „Ich habe mich auf diese Situation vorbereitet. Bisher habe ich immer da mittrainiert, wo mich der Trainer gebraucht hat, egal, ob in der Abwehr oder im Sturm. Dass ich in den vergangenen Tagen als Stürmer trainieren konnte, hat mir schon geholfen. Jetzt muss ich meinen Platz im Team finden“, meinte Weller. Bis auf Weiteres ist nicht geplant, die zwölfte Ausländerlizenz zu vergeben – für Weller geht die Saison jetzt also richtig los.