Ingolstadt
"Bislang meine schwierigste Saison"

Vor Duell gegen Mannheim: ERC-Führungsspieler Brandon Buck nimmt sich und die Mannschaft in die Pflicht

07.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:06 Uhr

Den Blick nach vorne gerichtet: Ingolstadts Angreifer Brandon Buck hat die direkte Play-off-Qualifikation trotz des Rückstands von sechs Punkten auf Rang sechs noch nicht aus den Augen verloren. - Foto: Strisch

Ingolstadt (DK) Mit dem elften Tabellenplatz und sechs Punkten Rückstand auf einen direkten Play-off-Platz in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) klafft beim ERC Ingolstadt nach wie vor eine Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Ein Grund dafür sind die bislang über weite Phasen enttäuschenden Auftritte der vermeintlichen Führungsspieler.

Auch Brandon Buck läuft in seiner vierten Saison bei den Panthern den eigenen Ansprüchen hinterher. Vor dem Duell heute Abend (19.30 Uhr, Saturn-Arena) gegen die Adler Mannheim bezog der Angreifer Stellung zur Krise des ERC und zu seiner eigenen Formschwäche.

 

Herr Buck, auf einer Skala von eins bis zehn: Wo würden Sie aktuell Ihr Selbstvertrauen einordnen?

Brandon Buck: Ich würde nicht sagen, dass wir gerade übermäßig Selbstvertrauen haben. Wir haben aktuell auch keinen Grund dazu - so ehrlich muss man sein. Es fühlt sich eher wie eine Achterbahnfahrt an. Aber wenn man hart arbeitet und wir ein paar Spiele gewinnen, kann sich das schnell wieder ändern.

 

Mit sechs Toren und sechs Vorlagen liegen auch Sie hinter den eigenen Erwartungen zurück. Zufrieden können Sie damit sicher nicht sein . . .

Buck: Natürlich bin ich damit überhaupt nicht zufrieden. Ich würde sogar so weit gehen, dass es bislang die schwierigste Saison ist, seit ich in Europa bin. Warum das so ist, kann ich ehrlich gesagt nicht beantworten. Was ich aber sagen kann, ist, dass ich mich aus dieser Krise mit harter Arbeit herausarbeiten werde.

 

Sie sind einer der Führungsspieler beim ERC. Wie wirken Sie aktuell auf die verunsicherte Mannschaft ein?

Buck: Wir müssen definitiv hungriger werden. Denn wir werden nicht viele Spiele gewinnen, wenn wir nur ein oder zwei Tore schießen. Das war in den vergangenen Monaten ja oftmals das Problem. Und wenn wir mal mehrere Treffer erzielten, haben wir unsere Torhüter nicht genügend unterstützt. Wir waren bislang einfach nicht konstant genug.

 

Interimstrainer Larry Mitchell hat inzwischen einige Umstellungen vorgenommen, die verständlicherweise auch erst einmal Zeit brauchen, bis sie greifen. Ist er in der aktuellen Phase der richtige Trainer, oder würden Sie es begrüßen, wenn doch noch ein neuer Coach kommt?

Buck: Das liegt nicht in meiner Verantwortung. Man muss immer mit der gleichen Einstellung rangehen. Wir müssen jetzt unsere Arbeitsstiefel anziehen und mit dieser Mentalität die Krise beenden.

 

Ist die direkte Play-off-Qualifikation immer noch möglich? Zu Rang sechs fehlen sechs Punkte, zudem haben einige besser platzierten Mannschaften ein Spiel weniger als der ERC bestritten.

Buck: Um das zu schaffen, haben wir definitiv noch viel Arbeit vor uns. Wir müssen schon viele Spiele hintereinander gewinnen und als Mannschaft zusammenstehen - wobei auch noch viele Partien ausstehen. Ich hoffe aber und bin zuversichtlich, dass uns das noch gelingt.

 

Der ERC liegt in der Heimtabelle auf dem letzten Platz, die Partie gegen Mannheim ist bis Ende Dezember allerdings auch das letzte Spiel vor eigener Kulisse. Wie wichtig wäre es, endlich mal wieder ein Zeichen zu setzen?

Buck: Wir haben es zu Hause bislang nicht aufs Eis gebracht. Auf der anderen Seite haben wir auswärts auch schon Siege eingefahren, die man nicht unbedingt von uns erwartet hat. Jeder weiß gegen Mannheim, worum es geht. Am Ende des Tages können wir aber noch so viel erzählen. Was zählt, ist die Leistung auf dem Eis. Die Zeit der Ausreden ist vorbei.

 

Aber ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk für die Fans, die bislang auf Unmutsbekundungen verzichteten, hätte was . . .

Buck: Natürlich wollen wir eine überzeugende Leistung zeigen - für uns und für die Fans. Wir wissen aber auch, dass Mannheim einen neuen Trainer (Bill Stewart, d. Red.) hat und dadurch motiviert zu Werke gehen wird. Da müssen wir dagegenhalten.

 

Das Gespräch führte Julian Schultz.