Ingolstadt
Ausruhen verboten

Nach der Play-off-Qualifikation empfängt der ERC die Augsburger Panther zum Prestigeduell

07.03.2013 | Stand 03.12.2020, 0:25 Uhr

Ingolstadt gegen Augsburg – das sind keine normalen DEL-Spiele: ERC-Stürmer Joe Motzko (vorne) bemüht sich im Fallen um Scheibenkontrolle, Augsburgs Verteidiger Michael Bakos beobachtet die Szene - Foto: Kerpf

Ingolstadt (DK) Krefeld, Berlin oder Hamburg heißen die möglichen Gegner des ERC Ingolstadt im DEL-Viertelfinale. Doch an die Play-offs denkt bei den Panthern noch niemand. Der Fokus liegt auf den beiden letzten Hauptrundenspielen an diesem Wochenende. Dabei kann der ERC auf zwei Rückkehrer bauen.


Heute Abend gegen Augsburg, am Sonntag in Mannheim – dann ist die reguläre Saison für Ingolstadt beendet. Besonders das Duell mit den Panthern vom Lech elektrisiert die Fans: Schon nach dem Sieg gegen Iserlohn am vergangenen Sonntag forderten die ERC-Anhänger ihre Mannschaft per Banner zum Derbysieg auf. Und die Chancen stehen nicht schlecht, denn das Lazarett der Panther lichtet sich.

Die Ingolstädter Fans in der ausverkauften Saturn-Arena dürfen sich gegen die Schwaben auf zwei Rückkehrer freuen: ERC-Kapitän Tim Conboy wird nach seinem Fingerbruch ebenso wieder im Kader stehen wie der ehemalige Augsburger Sean O'Connor, der seinen Innenbandanriss auskuriert hat. „Es ist gut, dass die beiden zurück sind. Wir hatten so lange einen kleinen Kader. Es ist wichtig, dass sie uns wieder helfen können“, sagt Trainer Rick Nasheim. Entlastung für die Mannschaftskollegen sei das Hauptargument für den Einsatz, doch ein wenig Spielpraxis vor den Play-offs für die beiden robusten Haudegen dürfte bei den Überlegungen ebenfalls eine Rolle gespielt haben.

Verteidiger Derek Dinger freut sich über die Verstärkung: „Das sind sehr wichtige Spieler, sie geben uns mehr Tiefe. Ich glaube, der Gegner sieht es auch nicht gerne, dass solche physisch starken Spieler zurückkommen.“ Während die Saison für Tyler Bouck (Kreuzbandriss) und Christoph Gawlik (Schulterverletzung) definitiv beendet ist, könnte auch Thomas Greilinger (Fußbruch) in den Play-offs wieder eingreifen. „Thomas war am Montag erstmals wieder auf dem Eis und ist ein bisschen gelaufen. Wenn nichts Außergewöhnliches passiert, könnte er in zwei Wochen wieder dabei sein“, sagt Sportdirektor Jim Boni. Greilinger spüre die Verletzung zwar noch ein bisschen. „Aber es wird von Tag zu Tag besser. Ich hoffe, dass ich so schnell wie möglich wieder mit der Mannschaft trainieren kann“, sagt er. Ob es für das Viertelfinale reicht, muss man abwarten. Zumal der 31-Jährige seit acht Wochen kein Spiel mehr bestritten hat.

Seit dem vergangenen Wochenende steht fest, dass die Panther direkt in die Play-offs einziehen. Platz vier und damit Heimrecht im Viertelfinale scheint jedoch außer Reichweite: Der Rückstand auf Krefeld (Rang drei mit 86 Punkten) und Berlin (Rang vier mit 85 Punkten) beträgt für Ingolstadt (Rang sechs mit 81 Punkten) schon vier beziehungsweise fünf Zähler, obwohl die Pinguine schon ein Spiel mehr absolviert haben. Kräfte sparen ist jedoch nicht angesagt. „Das ist das Derby gegen Augsburg. Da werden wir mit Sicherheit nicht rausnehmen“, stellt Dinger klar. „Man kann gar nicht zurückschalten“, sagt auch Nasheim. Man wolle vielmehr schauen, was in Sachen Platzierung noch möglich sei. „Heimrecht wäre gut, aber wir nehmen es wie es kommt“, meint Dinger.

Ob der Kontrahent nun Krefeld, Mannheim oder Hamburg (Rang fünf mit 82 Punkten) heißt, sei sowieso egal. „Wenn man etwas erreichen will, muss man jeden schlagen. Sich mit möglichen Gegnern zu beschäftigen, ist Zeitverschwendung. Am Sonntag sehen wir weiter“, sagt Dinger.

Gedanken an die Play-offs verschwenden auch Nasheim und Boni noch nicht. „Du schaust, was du kriegst“, lautet Nasheims Kommentar. Heute gegen Augsburg erhält Ian Gordon den Vorzug im Tor, am Sonntag soll Markus Janka spielen.

Vertragsverhandlungen müssen in der heißesten Phase der Saison warten – auch die derzeit meistdiskutierte Personalie O'Connor. Ob der 31-jährige Deutsch-Kanadier auch in der kommenden Saison das ERC-Trikot überstreift oder ob er den Klub verlassen wird, bleibt offen. „Es gibt eine Tendenz, eine Idee. Aber jetzt will ich nicht verhandeln“, macht Boni unmissverständlich klar. Es gibt aktuell wichtigere Themen beim ERC Ingolstadt – zum Beispiel der Derbysieg gegen Augsburg.