Wolfsburg
Schwieriger Trip in die USA

VW-Manager wollen Behörden erklären, wie die Stickoxid-Limits eingehalten werden können

17.11.2015 | Stand 02.12.2020, 20:32 Uhr

Wolfsburg/Berlin (DK) Im Abgas-Skandal wollen sich VW-Konzernmanager Ende dieser Woche in den USA mit Vertretern der US-Umweltbehörden treffen. Dort sollen Vorschläge vorgestellt werden, wie die Abgas-Manipulationen behoben werden können.

In Konzernkreisen wurden gestern entsprechende Medienberichte bestätigt. Mit dabei sei unter anderem der Chef der VW-Motorenentwicklung, Friedrich Eichler, hieß es.

In den USA sind von den Manipulationen der Abgas-Messwerte rund 500 000 Diesel-Autos von Volkswagen und Audi betroffen. Mitte September hatte die US-Umweltbehörde EPA mitgeteilt, VW habe eine Software eingesetzt, um Testmessungen beim Ausstoß des gesundheitsschädlichen Stickoxids (NOx) positiv zu verändern. Die kalifornische Umweltbehörde CARB hatte VW eine Frist bis Freitag gesetzt, um einen Plan zu präsentieren, wie die Manipulationen beendet werden sollen.

Die deutschen Verbraucherzentralen pochen unterdessen darauf, dass der VW-Konzern alle Kosten aus dem AbgasSkandal für die Autobesitzer übernimmt. Der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), Klaus Müller, rief Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) auf, dies per Weisung an das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) verpflichtend in die Wege zu leiten. Nach wie vor fehle eine eindeutige VW-Erklärung dazu.

Zusagen gebe es nur dafür, die vom KBA angeordnete Nachrüstung von 2,4 Millionen Diesel-Fahrzeugen zu tragen und drohende höhere Kfz-Steuerzahlungen wegen falscher CO2-Werte zu übernehmen. Völlig im Unklaren gelassen würden geschädigte Autobesitzer weiterhin über Neben- und Folgekosten des Rückrufs. Dies gelte auch für den Schadensersatz wegen falscher CO2-Werte.

Wie die Deutsche Automobil Treuhand GmbH (DAT) berichtete, konnte sie bislang keine negativen Auswirkungen der Abgas-Affäre auf die Gebrauchtfahrzeugpreise feststellen. Dies gilt sowohl für die betroffenen Diesel-Fahrzeuge aus dem VW-Konzern als auch für den Gesamtmarkt. Allerdings stellte die DAT „einen leichten Rückgang der Verkäufe“ von VW-Diesel-Pkw mit den im Mittelpunkt des Skandals stehenden Diesel-Motoren mit der internen Bezeichnung EA 189 fest.