Tokio
Kunden bestrafen Mitsubishi

Falsche Verbrauchsangaben: Autoabsatz bricht ein, Ergebnis rutscht tief ins Minus

27.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:29 Uhr

Tokio (AFP) Der Skandal um geschönte Verbrauchsangaben hat dem japanischen Autobauer Mitsubishi Motors im vergangenen Quartal tiefrote Zahlen beschert. Von April bis Juni wurde ein Nettoverlust von 129,7 Milliarden Yen (1,1 Milliarden Euro) verbucht, wie der Konzern gestern in Tokio mitteilte.

Im entsprechenden Vorjahresquartal hatte Mitsubishi noch einen Gewinn von fast 24 Milliarden Yen vermeldet.

Die Affäre um die Manipulation bei Verbrauchsangaben habe "einen negativen Effekt auf die Produktion und die Verkäufe" gehabt, erklärte Mitsubishi. Im vergangenen Quartal - dem ersten im Mitsubishi-Geschäftsjahr 2016/17 - verkaufte der Konzern weltweit 16 Prozent weniger Fahrzeuge. Besonders auf dem Heimatmarkt Japan spürte er die Entwicklung: Hier brachen die Verkäufe um 43 Prozent ein. In der Region Europa, zu der auch Russland zählt, lag das Minus bei 15 Prozent.

Bereits im Juni hatte Mitsubishi erklärt, infolge des Skandals sei im laufenden Geschäftsjahr mit dem ersten Verlust seit acht Jahren zu rechnen. Gestern bestätigte das Unternehmen diese Prognose. Demnach dürfte das Minus am Ende bei 145 Milliarden Yen (1,23 Milliarden Euro) liegen.

Der Konzern hatte im April zugegeben, Tests zum Kraftstoffverbrauch geschönt zu haben. Betroffen von den manipulierten Verbrauchsangaben sind fast alle Modelle, die seit 1991 in Japan verkauft wurden.