München (DK
P&R-Pleite trifft 51 000 Anleger

19.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:40 Uhr

München (DK) Nach der Insolvenz dreier Container-Leasing- und Vertriebsfirmen der Investmentgesellschaft P&R in Grünwald bei München müssen 51 000 Kapitalanleger um ihr Geld bangen. Das Amtsgericht München bestellte gestern den Münchner Rechtsanwalt Michael Jaffé und dessen Kanzleikollegen Philip Heinke zu vorläufigen Insolvenzverwaltern.

Das "Handelsblatt" hatte zuvor darüber berichtet.

Jaffés Kanzlei teilte mit, die Firmen hätten Frachtcontainer zur privaten Anlage angeboten. Die Container wurden von den Anlegern gekauft und einige Jahre an Leasinggesellschaften und die Transportindustrie vermietet, die Anleger erhielten während der Laufzeit Mietzahlungen und hatten die Aussicht, dass die P&R-Firmen die Container am Ende der Vertragslaufzeit zurückkaufen.

"Als Marktführer in ihrem Segment betreuten die drei P&R Gesellschaften zuletzt rund 51 000 Anleger", teilte Jaffé weiter mit. "In welcher Höhe Rückflüsse an die Anleger möglich sind, hängt auch von der Marktentwicklung in den nächsten Jahren ab und lässt sich heute noch nicht sagen." Er wolle jetzt den Betrieb der P&R-Firmen weltweit fortführen, um Einnahmen zu erzielen und ein Verwertungskonzept zu erstellen.

Die Containerbranche ist seit Jahren unter Druck, weil der Zuwachs an Containern die Nachfrage überstieg. Jaffé war als Insolvenzverwalter bei der Pleite des Film- und Fernsehkonzerns Kirch bekannt geworden. Zu den von ihm betreuten Großinsolvenzen gehört auch die des Mineralölverarbeiters und -Händlers Petroplus mit einer Raffinerie in Ingolstadt.