Kritische Fragen an Audi-Chef Stadler auf Hauptversammlung erwartet

17.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:07 Uhr

Neckarsulm (dpa) Die Audi AG gehört zwar zu mehr als 99 Prozent dem Volkswagen-Konzern - aber die Hauptversammlung des Autoherstellers am Donnerstag (10.00 Uhr) in Neckarsulm verspricht dennoch spannend zu werden. Denn Aktionärsschützer haben eine Reihe von kritischen Fragen an Audi-Chef Rupert Stadler und Aufsichtsratschef Matthias Müller.

Der frühere Deutsche-Bank-Manager und Corporate-Governance-Experte Christian Strenger etwa beantragt, Vorstand und Aufsichtsrat nicht zu entlasten. Sie hätten die Aufklärung des Dieselskandals versäumt und bei den jahrelangen Manipulationen der Stickoxid-Grenzwerte zumindest ihre Aufsichtspflicht vernachlässigt. Aktionäre werden außerdem auch wissen wollen, wann und wie Audi seine Absatzkrise in China in den Griff bekommen will und wie es mit der Elektromobilität weitergeht.

Audi erwartet rund 700 Aktionäre in Neckarsulm. Dort bauen rund 16 000 Mitarbeiter jährlich eine Viertelmillion Autos, vom A4 bis zum jetzt vor einem Modellwechsel stehenden Flaggschiff A8.

Dass die Hauptversammlung Stadler und Müller mit den Stimmen von VW entlasten wird, ist keine Frage. Die VW-Hauptversammlung hatte ihnen vor einer Woche in Hannover das Vertrauen ausgesprochen. Bereits am Mittwoch war zudem bekannt geworden, dass Stadlers Vertrag bei Audi um weitere fünf Jahre verlängert werden soll.