Ingolstadt
Rekorde trotz hoher Belastungen

Raiffeisenbank Bayern Mitte schafft 2017 neue Spitzenwerte

16.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:48 Uhr

"Sehr zufrieden" mit dem vergangenen Geschäftsjahr 2017 ist Richard Riedmaier, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank Bayern Mitte. - Foto: Weinretter

Ingolstadt (DK) Niedrigzinsen, Bankenregulierung, Investitionen in die Digitalisierung - trotz immenser Herausforderungen hat die Raiffeisenbank Bayern Mitte das zurückliegende Geschäftsjahr mit neuen Spitzenwerten abgeschlossen. Weil aber die Belastungen anhalten werden, geht das genossenschaftliche Kreditinstitut trotz der aktuell positiven Geschäftslage "von Ergebnisrückgängen in den nächsten drei Jahren aus", sagte Vorstandsmitglied Franz Mirbeth am Freitag in Ingolstadt.

Mit dem Geschäftsjahr 2017 ist die Bank mit ihren gut 55 700 (plus 1,0 Prozent) Mitgliedern "sehr zufrieden". So habe das Geldinstitut "zwei magische Hürden geschafft", wie Vorstandsvorsitzender Richard Riedmaier sagte: Das betreute Kundenvolumen legte im Vergleich zum Vorjahr um 3,9 Prozent auf 5,03 Milliarden Euro zu, und die Bilanzsumme kletterte um 4,2 Prozent auf den neuen Spitzenwert von 2,56 Milliarden Euro. Ausschlaggebend dafür war nach den Worten Riedmaiers einerseits das positive Wirtschaftsklima in der Region, die starke Investitionstätigkeit sowie die gute Geschäftslage der heimischen Unternehmen. Andererseits schob die starke Nachfrage nach Wohnungen das Kreditgeschäft der Bank kräftig an.

Damit übertraf die Raiffeisenbank Bayern Mitte auch die Zielplanungen für das Gesamtbetriebsergebnis von 22,1 Millionen Euro, wie Vorstandsmitglied Franz Mirbeth ausführte. Das waren nach vorläufigen Zahlen immerhin 2,5 Millionen Euro mehr als 2016. Dabei sank der Zinsüberschuss um etwa eine Million auf rund 47 Millionen Euro, während die Erträge im Provisions- und Dienstleistungsgeschäft um eine Million auf 17,7 Millionen Euro zulegten. Hohe Investitionen in Technik und Digitalisierung ließen Mirbeths Worten zufolge aber die Betriebskosten um rund 700 000 Euro auf 42,5 Millionen Euro steigen.

Dank der guten Ergebnisentwicklung kann die Raiffeisenbank Bayern Mitte ihre Eigenkapitalbasis weiter stärken: "Wir werden den Rücklagen rund 15 Millionen Euro zuweisen können", sagte Mirbeth. Damit verfüge die Bank dann über anrechenbare Eigenmittel in Höhe von insgesamt 292 (Vorjahr: 277) Millionen Euro. Dies entspreche "einer Gesamteigenmittelquote - bezogen auf die risikogewichteten Aktiva - von rund 20,8 Prozent".

Mit dem Kreditgeschäft sei das genossenschaftliche Geldinstitut ebenfalls "sehr zufrieden", sagte Vorstandsmitglied Wolfgang Gebhard. Gegenüber dem Vorjahr verzeichnete die Bank hier ein Plus von 7,5 Prozent. Das Neugeschäft legte um 472 Millionen Euro zu; der Gesamtbestand der Ausleihungen betrage damit 1,74 Milliarden Euro, so Gebhard.

Das steigende Kreditvolumen habe die Bank "problemlos durch Kundeneinlagen finanzieren" können, sagte Gebhard weiter. Die rund 103 000 Kunden - 3000 mehr als im Vorjahr - legten bei der Genossenschaftsbank 2017 insgesamt 1,92 Milliarden Euro an - ein Zuwachs von 1,2 Prozent. Gefragt waren Gebhard zufolge insbesondere Fondsprodukte und Vorsorgelösungen aus dem Versicherungsbereich.

Um auch künftig den Druck auf die Erträge abzufangen, setzt Vorstandschef Riedmaier auf das Motto: "Wachsen und Kosten senken". Dabei sollte der Personalbestand von 557 Beschäftigten (minus 15) Beschäftigten im laufenden Jahr um weitere sieben bis zehn Mitarbeiter sinken. Derzeit werden in Ingolstadt drei Filialen zu einem neuen Finanz-Kompetenz-Center zusammengefasst. Weitere Schließungen stehen in diesem Jahr laut Riedmaier nicht an. Insgesamt zählt die Bank aktuell 36 Filialen und zehn SB-Stellen.