London
Flüchtlingsdeal am Ärmelkanal

18.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:56 Uhr

London (AFP) Für die Abwehr von Flüchtlingen am Ärmelkanal bekommt Frankreich von Großbritannien weitere 50 Millionen Euro. Das vereinbarten die britische Premierministerin Theresa May und der französische Staatschef Emmanuel Macron gestern bei einem Treffen in der Königlichen Militärakademie Sandhurst südlich von London.

Weitere Vereinbarungen betreffen gemeinsame Militäreinsätze in Mali und in Estland. Eine Regierungssprecherin in London sagte vor dem 35. französisch-britischen Gipfel, mit dem zusätzlichen Geld werde die Sicherheit der britischen Grenze verbessert.

Frankreich hatte auf größere Finanzhilfen aus Großbritannien gedrungen, damit Flüchtlingen das Überqueren des Ärmelkanals per Zug oder Fähre unmöglich gemacht wird. Das neue Abkommen zur Grenzsicherung löst den 15 Jahre alten Vertrag von Touquet ab, der gemeinsame Kontrollen ermöglichte. Für London ist das Abkommen entscheidend, da nach dem Brexit die Grenze zur EU durch den Ärmelkanal verläuft.

Bereits in weiteren Vereinbarungen aus den Jahren 2009, 2010 und 2014 verpflichtete sich Frankreich, Grenzübertritte von Flüchtlingen nach Großbritannien zu verhindern - vor allem in der Umgebung des Eurotunnels in Calais.