Berlin
"Notfalls Fußfesseln"

Debatte über Konsequenzen aus G 20-Krawallen geht weiter

16.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:47 Uhr

Berlin (AFP) Nach den Ausschreitungen während des G 20-Gipfels in Hamburg dringen Unionspolitiker weiter auf ein schärferes Vorgehen gegen Linksextreme. Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) forderte strenge Meldebestimmungen für potenzielle Gewalttäter.

Notfalls sollten ihnen Fußfesseln angelegt werden, sagte de Maizière. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) sagte: "Es ist Zeit, ein Zeichen zu setzen und rechtsfreie Räume zu beenden und linke Propaganda-Höhlen wie die Rote Flora in Hamburg endgültig auszuheben." Entsprechend äußerte sich auch FDP-Vize Wolfgang Kubicki.

Rund um den zweitägigen Gipfel der Staats- und Regierungschefs der 20 großen Industrie- und Schwellenländer in Hamburg hatte es Anfang Juli schwere Krawalle gegeben. Die Zahl der dabei verletzten Polizisten war von den Behörden mit 476 angegeben werden.

Medienberichten vom Wochenende zufolge, die auf Recherchen des Internet-Dienstes "BuzzFeed News" zurückgehen, wurden während der sogenannten heißen Einsatzphase vom 6. bis 9. Juli allerdings tatsächlich 231 Verletzungen von Polizisten gemeldet. Die höhere Zahl bezog sich auf die gesamte Einsatzphase vom 22. Juni bis zum 10. Juli, hieß es unter Berufung auf Angaben von Landespolizeien und Bundespolizei. Ein Teil der Verletzungen ging zudem den Berichten zufolge nicht auf Gewalteinwirkung zurück, sondern in mehreren Dutzend Fällen auf Dehydrierung und Kreislaufprobleme wegen der Hitze.