Zeit zum Handeln

Kommentar

25.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:46 Uhr

Unfälle passieren nicht einfach. Die Ursachen liegen jedenfalls nicht allein an glatten Straßen, an heftigen Regenfällen oder sonstigen klimatischen Widrigkeiten. Unfälle ereignen sich meist nach menschlichem Versagen, etwa weil jemand zu schnell unterwegs ist, unvorsichtig überholt oder nicht den Umständen entsprechend defensiv fährt.

Auch wenn die letzte Gewissheit noch fehlt, dürften die zwei tödlichen Unfälle vom Dienstagnachmittag auf der A 9 im Landkreis Eichstätt in diese Kategorie fallen.

Das ist die eine Seite. Die andere betrifft die Sicherheit auf dieser Strecke. Seit vielen Jahren schon kracht es zwischen den Ausfahrten Altmühltal und Lenting in einer Häufigkeit, die landesweit ihresgleichen sucht. Die Polizei dokumentierte heuer bereits 107 Unfälle auf diesem Abschnitt. Schon bei geringster Feuchtigkeit wird der Belag schnell zur Rutschbahn.

Die zuständige Autobahndirektion Nordbayern weiß darum, und dennoch steckt sie den Kopf in den Sand. Warum hat sie trotz der Gefahren ein zwischenzeitlich geltendes Tempolimit von 120 km/h bei Stammham wieder aufgehoben? Warum wird die wenig griffige Fahrbahn auf dieser von Kuppen und Kurven geprägten Strecke nicht endlich entschärft, indem man mit der Fräse drübergeht? Es ist an der Zeit, endlich zu handeln, bevor noch mehr Menschen ihr Leben verlieren. Denn auf die Vernunft der Autofahrer ist bekanntlich nicht immer zu bauen.