Thomas Quasthoff bei den Sommerkonzerten

24.11.2009 | Stand 03.12.2020, 4:28 Uhr

Ingolstadt (DK) Kaum ein Künstler kann auf eine so ungewöhnliche Laufbahn voller Höhen und Tiefen zurückblicken wie der Bassbariton Thomas Quasthoff.

In seiner Autobiografie "Die Stimme" schildert der 50-Jährige seine Kindheit im Streckbett, seine ersten Erfolgen als NDR-Nachrichtensprecher und die vielen Rückschläge, etwa als er von der Musikhochschule Hannover abgelehnt wurde, weil er wegen seiner Contergan-Behinderung nicht Klavier spielen konnte. Das alles liegt hinter ihm. Inzwischen zählt der glücklich verheiratete Quasthoff unumstritten zu den erfolgreichsten und reifsten Musikern Deutschlands. Vor wenigen Tagen erst ist er mit dem mit 50 000 Euro dotierten Karajan-Musikpreis in Baden-Baden geehrt worden. Im kommenden Jahr gastiert Quasthoff auf Einladung der Audi-Sommerkonzerte erstmals in Ingolstadt. Das Konzert wird zweifellos ein Highlight des Festivals werden, möglicherweise das wichtigste Konzert der Saison.
 
Der Ansturm auf die Karten für die begehrtesten Veranstaltungen der Sommerkonzerte wird diesmal vorverlegt. Nicht erst im März oder April, sondern bereits ab dem 1. Dezember öffnen sich die Kartenschalter für drei besonders attraktive Konzerte des Festivals. Der Termin ist wohlkalkuliert: So können die Karten noch unter dem Weihnachtsbaum liegen.
 
Quasthoff tritt am 18. Juli 2010 nicht alleine auf. Mit ihm zusammen kommt ein alter Bekannter der Sommerkonzerte: der Tenor Michael Schade. Der Deusch-Kanadier hat bei Gastspielen der Salzburger Festspielen mehrfach für Begeisterungsstürme in Ingolstadt gesorgt. Diesmal werden Schade und Quasthoff, am Klavier begleitet von Justus Zeyen Lieder von Mendelssohn, Mozart, Schubert, Schumann und Brahms vortragen.
 
Ein weiterer Höhepunkt der Sommerkonzerte, für den bereits in der kommenden Woche Karten erworben werden können, ist das Konzert des britischen Vokalensembles The Sixteen mit ihrem Gründer Harry Christophers. In der Ingolstädter Asamkirche wird Musik der spanischen Renaissance erklingen. Das britische Ensemble gilt als der vielleicht weltbeste Chor für die polyfone Alte Musik. Das Vokalensemble hat 70 CDs in den vergangenen 30 Jahren publiziert und unzählige Preise erhalten.
 
Rauschende musikalische Naturschilderungen stehen am 24. Juli des kommenden Jahres ebenfalls in der Asamkirche auf dem Programm. "Wildes Wetter – Von Meeresstürmen und Wettertrompeten" lautet der Titel des Konzerts, das die Blockflöten-Virtuosin Dorothee Oberlinger und das Originalklang-Ensemble Senatori de la Gioiosa Marca vortragen werden. Im Mittelpunkt wird dabei die Musik Antonio Vivaldis stehen.
 
Die 1969 in Aachen geborene Flötistin Oberlinger wurde 2008 mit dem Echo-Klassik-Preis ausgezeichnet. Wer bereits in diesem Jahr die bedeutende Interpretin erleben will, kann übrigens am 9. Dezember um 20 Uhr ihr Gastspiel beim Konzertverein besuchen. Die Künstlerin wird dabei im Ingolstädter Festsaal mit drei weiteren berühmten Flötisten Barockmusik spielen.