München
Pure Lebensfreude

Christina Stürmer in der Münchner Tonhalle

05.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:21 Uhr

Eroberte die Herzen des Publikums im Sturm: Sängerin Christina Stürmer - Foto: Knobloch

München (DK) So viel Spiel- und Lebensfreude sieht man selbst im konzerterfahrenen München selten. Christina Stürmer (Foto) strahlt nach ihrer Babypause noch mehr als früher, und 2000 Besucher in der sehr gut gefüllten Tonhalle strahlen mit.

Gleich mit der ersten treibenden Nummer "Neue Farben" geht es heiß zur Sache, und die mehrfache Echo-Preisträgerin verspricht "es wird nicht kälter werden". Farben sind auch ein wichtiger Bestandteil des optischen Konzepts, wird doch das Hintergrundbild mit eher trist wirkenden blätterlosen Bäumen in den unterschiedlichsten Varianten illuminiert. Die Palette reicht von strahlendem Rot bis hin zu intensivem Magenta.

Trist ist sonst aber gar nichts, und es steigt eine große Party. Mit Luftballons im Publikum und allem Drum und Dran. Es schleichen sich zwar auch ein paar ruhigere und besinnlichere Töne ein, aber es überwiegen die rockigen Stücke wie "Ein Teil von mir" in Lila und "Amelie" vom 2013er-Album "Ich hör auf mein Herz" in grüner Beleuchtung.

Schon früh sorgt "Ich lebe" vom Debüt aus dem Jahr 2003 für große Begeisterung und enthusiastischem Mitsingen. Immer wieder rührend anzusehen, wie auch die kleinen Fans mit ihrer Christina mitfiebern. Leben und Lebensfreude sind zentrale Themen für die Österreicherin, die sich nebenbei auch für die Brustkrebshilfe engagiert. "Nie genug" und "Wir leben den Moment" sind Hoffnungshymnen, welche die ohnehin schon ausgelassene Stimmung noch weiter anheizen.

Die Ansagen in dezenter Mundart - "so schaut's nämlich aus" - bringen dem Austro-Star zusätzliche Sympathiepunkte ein. Die laut Christina "immer noch topaktuelle" Ballade "Mama (Ana Ahabak)" bringt ein wenig Besinnlichkeit und Ruhe ins Spiel, bevor es so richtig abgeht. Auf einmal taucht die strahlende Mutter am Mischpult auf, geht mit "Nie genug" und "Katapult" von der neuen Scheibe "Seite an Seite" auf Tuchfühlung und lässt sich von älteren und jungen Fans fotografieren. Sie winkt euphorisch zum Balkon hinauf und kommt aus dem Grinsen gar nicht mehr heraus.

Zurück auf der Bühne geht es auf die Zielgerade. Die Österreicherin entdeckt mit ihren "Adleraugen" Vereinzelte, die schon zum Ausgang strömen, und meint, "ihr werdet euch in den Hintern beißen, weil ihr was verpasst". Nämlich das Duett von Christina und Tom von Soolo zu "Scherbenmeer". Man merkt, dass die beiden sich schon lange kennen.

Harmonisch und hymnisch geht es mit "Engel fliegen einsam", traditionell dem letzten Lied bei Stürmer-Shows, nach 105 Minuten mit sich in den Armen liegenden Fans zu Ende.

Mehr positive Power von Christina Stürmer gibt es am 7. August auf dem Rathausplatz Gersthofen. ‹ŒFoto: Kalaene/dpa