München
Gehüpft, getanzt, gesungen

Das Publikum feiert die Fantastischen Vier in der Münchner Olympiahalle

18.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:46 Uhr

München (DK) Zum vollendeten Rundumkonzerterlebnis fehlt heute nur eins, nämlich die Souvenirs. Zwar sind Stände vorhanden, aber an diesen bekommt man lediglich einen Flyer mit Hinweis auf den Online-Shop und einen Gutschein für Gratisversand ausgehändigt.

Die Fantastischen Vier haben sich zu diesem unkonventionellen Schritt entschieden, um die Artikel aufgrund der vom Hallenbetreiber geforderten hohen Umsatzbeteiligung - die Rede ist von 25 Prozent - nicht unnötig verteuern zu müssen. Schwaben denken halt wirtschaftlich. Dafür ist die (Umsatz)Beteiligung der Fans an der Show in der ausverkauften Olympiahalle umso höher, denn niemand wird von der Performance enttäuscht.

Bei satten Minusgraden vor der Halle, versucht der Schweizer Seven das Publikum drinnen bereits um 19.30 Uhr vor- und aufzuwärmen. Was dem sympathischen Soulman mit frischen und funky Sounds mit Michael Jackson-Flair auch gut gelingt. Die Headliner haben sich Seven persönlich als Opener ausgesucht und wissen auch warum. Nach 45 Minuten "müssen" der Eidgenosse und seine Band sogar eine Zugabe geben.

Dann aber wird es fantastisch als der famose Vierer auf einmal den langen Laufsteg entert und, nur von DJ- und Technikklängen begleitet loslegt. Bei "Was geht" und "Lass die Sonne rein" kommt Freude auf, und die Fans hüpfen mit den Fantas um die Wette. Dann auch gleich der Hit "Die da!", mit dem seinerzeit der Durchbruch geschafft wurde. "Die Da!" wird unter einem gewaltigen Konfettischauer abgeschlossen und die Schwaben verschwinden, als ob es das schon gewesen wäre.

War es natürlich nicht, jetzt kommen auch die beeindruckende gleißende Lightshow und die Band zu Einsatz. Michi Beck, Thomas D und Smudo sind ständig in Bewegung, während sich And. Ypsilon wie gewohnt an den Turntables im Hintergrund hält. Ansagen gibt es wenige, aber es wird ja auch so genug gesprochen bzw. gerappt. Wenn es aber doch welche gibt, sind sie mitunter etwas schwer zu verstehen, da das Rapper-Trio gerne fröhlich durcheinanderschwäbelt.

Das Publikum geht bei Nummern wie "Yeah Yeah Yeah" und "Gebt uns ruhig die Schuld" euphorisch mit und bekommt die ausgestreckten Arme fürs obligatorische Bouncen gar nicht mehr eingefahren. Gehüpft, getanzt und gesungen wird ebenfalls ausgiebig. Besonders bei Charterfolgen wie "Sie ist weg", "MfG" (Mit freundlichen Grüßen) und "Der Picknicker".

Zu "Krieger" zieht Thomas D blank und zeigt seinen Rücken mit dem martialischen Tribal-Tattoo. Gegen Ende der Show der Übergang von rappig zu rockig: "Ernten, was wir säen" kracht ordentlich rein, und der Gitarrist darf ein sattes Solo vom Stapel lassen.

Neben alten Nummern gibt es auch "neuen Scheiß" in Gestalt der kritischen Nummer "Endzeitstimmung" zu hören. Für "Name drauf" holen die Fantas Seven, mit dem sie sich offensichtlich blendend verstehen, noch mal auf die Bühne und gemeinsam wird der Catwalk mit allen möglichen und unmöglichen Moves unsicher gemacht.

Nach über zwei Stunden ist die ausgelassene Hip-Hop-Party mit "Troy" und einem ergiebigen Goldlamettaregen dann wirklich zu Ende, und es geht zurück in die Kälte.