Köln
Endlich wieder "Lindenstraße"

Nach der ersten Sommerpause kehrt die Serie mit einer speziellen Folge zurück

18.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:38 Uhr

Köln (DK) "Alles, was sie jetzt sehen, geschah in den letzten sechs Wochen" meldet sich eine Stimme aus dem Off. Dann sieht man Momo Sperling, wie er seinen Widersacher Robert Engel gefesselt in das Kellerverlies einer abgelegenen Ruine sperrt.

Spektakulär beginnt die 1638. Folge der "Lindenstraße", die gänzlich anders ist als alle Episoden vorher.

"Ist das der Anfang vom Ende" fragten besorgte Lindenstraßen-Fans auf sozialen Netzwerken, als die "Lindenstraße" am 9. Juli erstmals eine Sommerpause einlegte. Denn das gab es in der mehr als 30-jährigen Geschichte des ARD-Dauerbrenners noch nie. Doch von Abschied ist nicht die Rede, bis 2019 ist die Produktion gesichert. Die Serie nahm nur eine kleine, kreative Auszeit und zeigt sich bei der Rückkehr sehr experimentierfreudig.

Denn statt der gewohnten und den Fans vertrauten Drei-Stränge-Struktur gibt es an diesem Sonntag in der Folge mit dem Titel "Engelchen flieg" einen einzigen Handlungsstrang um die Familie Sperling. Dabei kommt es zum Showdown zwischen Momo (Moritz Zielke) und Robert (Martin Armknecht). Der soll die Vergewaltigung, die Momo vorgeworfen wird, inszeniert haben. Und Momo ist fest entschlossen, ihn so lange einzusperren, bis er die Wahrheit kennt. So liefern sich die beiden ein Psycho-Duell, bei dem die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen.

Nicht nur inhaltlich und dramaturgisch geht man mit dieser Folge neue Wege, sondern auch örtlich. Denn ein Großteil der erzählten Geschichte spielt außerhalb der "Lindenstraße"-Kulisse und bietet so einen ganz eigenen Look. Produzentin Hana Geißendörfer, Tochter des geistigen Vaters der Serie, Hans W. Geißendörfer, ist stolz auf die Episode: "Eine Folge der Kultserie wie einen Spielfilm zu erzählen, ist eine schöne Gelegenheit, die ,Lindenstraße' in einem anderen Licht zu präsentieren. Ich finde es spannend, immer wieder Neues auszuprobieren, ohne uns und unserem bewährten Konzept dabei untreu zu werden."

Dass die Macher sich etwas einfallen lassen müssen, zeigt ein Blick auf die Einschaltquoten. Die sind zwar immer noch passabel, aber die Tendenz ist fallend. Im laufenden Jahr sind im Schnitt nicht mal mehr 2,5 Millionen Zuschauer dabei, wenn sonntags zwischen Sportschau und Weltspiegel die bekannte Melodie erklingt und die Kamera dann auf eine Haustür der TV-Straße fährt.

So folgt die nächste Auffrischung bereits Ende November. Dann heißt es: "Lindenstraße" trifft "In aller Freund-schaft". Zwei der erfolgreichsten "Langlauf-Serien" im deutschen Fernsehen kommen für zwei Folgen zusammen. Erst fahren Dr. Iris Brooks und ihre Tochter Lara nach Leipzig, im kommenden Jahr gibt es dann den Gegenbesuch von Sach-senklinik-Verwaltungschefin Sarah Marquardt in der "Lindenstraße".

 

Sonntag, 20. August, ARD, 18.50.