Ingolstadt (DK) "Are you ready, Germany", fragt der Gast aus dem Nachbarland im Rahmen des Ösi-Special 3 zu Beginn. Die ausverkaufte Neue Welt ist bereit! Von der ersten Minute an herrscht eine Bombenstimmung, der Blonde Engel weiß, wie er sein Publikum packen kann.
Sympathisch, lebensbejahend und hochmusikalisch glänzt der Linzer bereits zum zweiten Mal auf der Ingolstädter Kleinkunstbühne - und es wird hoffentlich noch viele Male geben!
Leger palavert sich Felix Schobesberger (so der Geburtsname des Blonden Engels) durch das Programm, das eigentlich keines ist. Seine Texte sind mehr oder weniger spontan. Er schafft bei jedem Auftritt einen ganz eigenen Mikrokosmos mit den jeweiligen Zuhörern, die von ihm oft gefragt werden, was er spielen soll und sich somit aktiv mit einbezogen fühlen. So auch bei einem kleinen Musik-Quiz, dem gemeinsamen "Riff-Raten". Der Blonde Engel beherrscht die sechs Saiten seiner Gitarre grandios, und zusammen mit seiner sonoren Gesangsstimme sowie der für ihn typischen "mimischen Untermalung musikalischer Finessen" gestaltet das Ausnahmetalent mit seinen anspruchsvollen Liedermacher-Songs einen kurzweiligen und vielfältigen Musikkabarett-abend. Sicher trägt die österreichische Mundart zusätzlich zu einem heimeligen Gefühl und einem speziellen Humor bei, doch der Blonde Engel hat einfach unheimlich gute Texte und Ideen, ist wortgewandt und bringt sowohl beim Sprechen als auch Singen sehr viele Wörter in sehr kurzer Zeit unter. Nicht umsonst nennt er sich "das schnellste Mundwerk im Garten Eden". Egal ob aberwitzig imitierte Schlager-Lieder-Sequenzen oder die Deutschland-Uraufführung des Stückes "Hohes Kleinod ist ein guter Name" - der Blonde Engel punk-tet mit intelligentem Humor und umfangreichem Wissen.
Der rasante Wechsel zwischen tiefgründigen Themen und alltäglichem Blödsinn hält das Publikum in Atem. So handelt "Im Olymp gibt's Rock 'n' Roll" von Göttern, die Twist tanzen und "Host dei Klampfn eh dabei" vom Los des Musikers, bei Einladungen immer parat stehen zu müssen. Der Blonde Engel gestaltet schließlich einen spontanen Reggae-Song mit gesammelten Satzfetzen aus den Zuschauer-Reihen, seine blühende Fantasie und überbordende Kreativität kommen hier voll zum Einsatz. Der Blonde Engel ist einfach der geborene Publikumsliebling.
