Ingolstadt
Heimatfilm mal anders

11.10.2010 | Stand 03.12.2020, 3:35 Uhr

Erinnerungen und Heimaterzählungen: Vorführung der besten Videoarbeiten beim Festival "Fliesstext10" im Altstadttheater. - Foto: Hauser

Ingolstadt (DK) Das am Wochenende gestartete Kulturfestival der Region, "Fliesstext10", geht auch mit einem Wettbewerb einher. Begleitend zum Kulturprogramm werden dabei die Preise in den Kategorien Video, Foto, Klang, Text und Kids verliehen. Thematische Vorgabe war das Anliegen des "Fliesstext"-Projekts, Erinnerungen und Heimaterzählungen aus der Region zu sammeln.

Die Teilnehmer konnten ihre Projekte auf der Homepage hochladen. Bei der Preisverleihung für die Filmbeiträge im Altstadttheater wurden die besten Videos gezeigt und die drei Hauptpreisträger ausgezeichnet. Die Jury aus Sabine Roelen (INTV), Clara Fischer und Johannes Langer erläuterte beim "Videofinale" die einzelnen Beiträge und verlieh die Preise.
 
Dabei wurden auch Filme der engeren Auswahl, die keinen Preis erhielten gezeigt. In "Heimat I" geht es um Vertreibung, im Beitrag "Krieg und Heimat" wurden die Biografien zweier Kriegsteilnehmer miteinander verglichen. Sehr interessant gestaltete sich auch ein filmerischer Beitrag über das fast ausgestorbene Handwerk des Zinngießers. Der 3. Platz ging an "Eine jüdische Familie aus Ingolstadt", in dem der Preisträger versuchte, mit eigenen Recherchen die Geschehnisse um den Tod eines jüdischen Ehepaares aus Ingolstadt im Jahr 1938 zu erschließen.

Den 2. Platz sicherte sich die Lichtpunkt-Filmgruppe aus Eichstätt mit ihrem Kurzfilm "nacht in eichstaett". Hier lobte die Jury insbesondere die famosen Nachtaufnahmen, die poetischen Texte sowie die Annäherung an den Ruf der Touristen- und Universitätsstadt.

Den Hautpreis konnte sich die ehemalige 11b des Apian-Gymnasiums sichern. In ihrem Film "erfolgreich, vergraben, wiederentdeckt" versuchen die Schüler mit erstaunlicher filmerischer Qualität, sich der großen Ingolstädter Schriftstellerin Marieluise Fleißer anzunähern. Für alle Preisträger gab es mehrere Buchgeschenke sowie einen Geldbetrag. Einen Sonderpreis gab es für einen besonders obskuren Beitrag: "Es zogen zwei Fischer zum Tore hinaus" stammt aus dem Jahr 1968 und wurde von seinen Machern nach mehr als vierzig Jahren ebenfalls zum Wettbewerb eingereicht. Trotz gewissem Widerspruch zu den Vorgaben des Wettbewerbs, wurde das witzige Projekt des Hohenwarter Fischervereins ausgezeichnet. Die weiteren Preisverleihungen finden dann in Eichstätt, Neuburg, Pfaffenhofen und Vohburg statt.