Furioses Finale der Audi-Sommerkonzerte

01.08.2010 | Stand 03.12.2020, 3:48 Uhr

−Foto: Johannes Hauser

Ingolstadt (dk) Es war wohl der experimentellste der insgesamt 20 Konzertabende, mit dem am Samstag die Audi-Sommerkonzerte 2010 beendet worden sind. "Eine Herausforderung für das Publikum und die Musiker, kündigte Dirigent Ingo Metzmacher vor "Tutuguri - poème dansé", einem "Ballett für großes Orchester, sechs Schlagzeuger, Chor vom Tonband und Sprecher" an.

Einer Herausforderung, der offensichtlich nicht alle im Publikum gewachsen waren und so entschieden sich einige, die Sommerkonzerte noch vor dem Schlussakkord für beendet zu erklären und verließen den Saal.
Die verpassten allerdings die Gelegenheit das - wie Komponist Wolfgang Rihm es einst genannt hat - "ungezogene Kind" bis zum Ende zu hören und die bemerkenswerte Leistung des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin und vor allem der beteiligten Schlagwerker zu beklatschen. Dazu den Auftritt von Martin Wuttke, der als "schreiender Mann" zwar nur einen kurzen, aber dennoch eindrücklichen Auftritt hatte.

 
Zuvor hatte das Orchester gemeinsam mit dem Salzburger Bachchor "Sieben Bühnenmusiken für Aischylos' Choephoren" von Darius Milhaud zu Gehör gebracht. Viel Applaus gab es für Lucy Crowe (Sopran) und Jean-Luc Ballestra (Bariton) sowie Sprecherin Dörte Lyssewski.
Im letzten Teil des Abends kamen dann die Ohr-Stöpsel zum Einsatz, die die Organisatoren vorsorglich auf allen Plätzen des Ingolstädter Festsaals verteilt hatten. Martin Grubinger und sein Ensemble "The Percussive Planet" schafften es dennoch spielend, sich Gehör zu verschaffen. Sie intonierten den letzten Teil von "Tutuguri" mit einem energetischen Perkussions-Konzert. So endeten die Sommerkonzerte 2010 mit einem regelrechten Paukenschlag und einem etwas dezimierten aber begeisterten Publikum.

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