Neugeborenes in Flughafen-Toilette stranguliert - Weitere Fälle?

03.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:52 Uhr

Landshut (dpa/lby) Wegen versuchten Totschlags an ihrem Neugeborenen auf einer Toilette am Münchner Flughafen muss sich seit Dienstag eine junge Frau vor Gericht verantworten. Zum Prozessauftakt machte die Angeklagte aus Heidenheim (Baden-Württemberg) am Dienstag vor dem Landgericht Landshut keine Angaben.

Laut Anklage hatte die heute 24-Jährige im vergangenen Sommer auf der Flughafentoilette ein Mädchen auf die Welt gebracht und dann versucht, es zu töten. Nach der Geburt des lebensfähigen Mädchens soll die Frau das Neugeborene mit der Nabelschnur stranguliert, in das Toilettenbecken gestopft und dann die Spülung betätigt haben. Das Baby konnte aber gerettet werden.

Zu Beginn des Verfahrens wurde bekannt, dass in der Vorwoche das Anwesen der Eltern der Angeklagten in Heidenheim durchsucht worden war. Zeugen hatten berichtet, dass die Angeklagte bereits zuvor zwei Schwangerschaften gehabt habe. Gegen die Eltern und die 24-Jährige wird in weiteren Fällen wegen versuchten Totschlags ermittelt. In dem jetzigen Verfahren verweigerten die Eltern die Aussage. Die zuständige Staatsanwaltschaft in Ellwangen war zunächst nicht zu erreichen.