Zug kollidiert bei Starnberg mit Baum

Rund 250 Fahrgäste evakuiert

27.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:45 Uhr

München (dk) Eine Regionalbahn ist am Vormittag im Bereich Starnberg mit einem Baum kollidiert. Die rund 250 Fahrgäste mussten evakuiert werden. Die dort verkehrende S6 fährt derzeit nur bis Starnberg, zwischen Starnberg und Tutzing wurde ein Schienenersatzverkehr eingerichtet.

Auf der Bahnstrecke zwischen Tutzing und Starnberg kollidierte gegen 10:20 Uhr eine stadteinwärts fahrende Regionalbahn zwischen Possenhofen und Starnberg mit einem Baum. Dieser war bei Baumfällarbeiten ins Gleis gefallen.

Nach ersten Ermittlungen befanden sich zwei Mitarbeiter eines Forstwirtschaftsbetriebes aus dem Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen in einem Waldstück bei Baumfällarbeiten. Während einer mit der Motorsäge schnitt, sicherte der andere mit einem Greifbagger die Bäume. Aus noch unbekannter Ursache löste sich dabei ein Baum während des Schneidens und stürzte mit ganzer Länge über beide Gleise.

Der Triebfahrzeugführer des Zugs kam aus einer Rechtskurve und erkannte das Hindernis. Er leitete bei einer Geschwindigkeit von circa 120 km/h sofort eine Schnellbremsung ein, konnte aber einen Zusammenstoß nicht mehr verhindern. Die S-Bahn kollidierte mit der circa 18 Meter langen und rund 30 bis 40 Zentimeter dicken Buche.

Dabei wurden das Triebfahrzeug, der Stromabnehmer sowie die Oberleitung beschädigt. Rund 250 Fahrgäste, die sich im Zug befanden, kamen mit dem Schrecken davon. Drei von ihnen mussten aufgrund von Kreislaufproblemen vor Ort ärztlich versorgt werden.

Die örtlichen Feuerwehren des Landkreises waren im Einsatz und evakuierten die Fahrgäste. Anschließend fuhren die Rettungskräfte die Reisenden aus dem Waldstück zum Haltepunkt Possenhofen. Von dort konnten sie ihre Reise mit Schienenersatzverkehr fortsetzen. Die Bundespolizei hat Ermittlungen zur Unfallursache und wegen des Gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr eingeleitet.

Der Zug konnte aufgrund des defekten Stromabnehmers und der beschädigten Oberleitung nicht sofort geborgen werden. Dadurch kam und kommt es auch aktuell noch im Bahnverkehr auf der Strecke München - Kochel bzw. Weilheim zu Behinderungen.