Betrunkener fällt in Gleisbereich der U-Bahn

01.01.2015 | Stand 02.12.2020, 21:48 Uhr
Die U-Bahn am Scheidplatz in München-Schwabing. −Foto: GFDL/Wikipedia

München (dk) Ein 60-Jähriger aus Taufkirchen hatte in der Silvesternacht eine ganze Armada von Schutzengeln an seiner Seite. Er fiel in Schwabing alkoholisiert in den Gleisbereich einer U-Bahn. Der schnellen Reaktion eines U-Bahn-Fahrers hat er sein Leben zu verdanken.

Um 1.35 Uhr wollte der alkoholisierte Mann im U-Bahnhof Scheidplatz in eine U-Bahn am parallelen Bahnsteig einsteigen, nachdem er zuvor eine andere verlassen hatte. Er übersah jedoch, dass sich zwischen den beiden Bahnsteigen noch zwei Gleise befinden.
 
Er stürzte in diesen Gleisbereich. Zu diesem Zeitpunkt fuhr ein 31-jähriger U-Bahnfahrer aus dem Landkreis Ebersberg mit seiner U-Bahn auf diesem Gleis in den Bahnhof ein. Der 31-Jährige erkannte den Gestürzten und leitete sofort eine Schnellbremsung ein. Der 60-Jährige sah ebenfalls die U-Bahn und rollte sich auf die Seite in Richtung der Stromschiene, weshalb die U-Bahn nicht über den 60-Jährigen fuhr. Glücklicherweise berührte der Mann auch die Stromschiene nicht, da ein Kontakt mit dem Fahrstrom schwere und auch tödliche Verletzungen verursachen kann.
 
Bei dem Sturz verletzte er sich leicht (Prellungen). Eine ärztliche Behandlung war nicht notwendig. Der U-Bahnfahrer wurde vom Kriseninterventionsteam des Arbeiter-Samariter-Bundes vor Ort betreut.
 
Während der Unfallaufnahme war ein Gleis des U-Bahnhofes gesperrt. Der U-Bahnverkehr auf den anderen Gleisen war nicht beeinträchtigt. Der 60-Jährige wurde wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr angezeigt.
 
Warnhinweis: Wenn eine Person in das Gleisbett gerät, bitte sofort die MVG-Notfallsäule am Bahnsteig nutzen! Dort gibt es pro Gleis einen Nothaltgriff, der unverzüglich gezogen werden sollte, um den Zugverkehr anzuhalten. Anschließend ist der in der Notfallsäule integrierte Notrufknopf zu betätigen, um eine Sprechverbindung zum MVG-Betriebszentrum herzustellen. Von dort wird der Fahrstrom der U-Bahn abgeschaltet und die weitere Hilfe koordiniert. Zudem befindet sich unter jeder Bahnsteigkante auf voller Bahnsteiglänge eine Sicherheitsnische, in die sich die ins Gleisbett geratene Person nach Möglichkeit selber retten kann, um dem Gefahrenbereich zu entgehen. Wer ohne Rücksprache mit dem MVG-Betriebszentrum in das Gleisbett steigt, begibt sich in Lebensgefahr!