Mixa geht auf Missionstour

20.01.2011 | Stand 03.12.2020, 3:14 Uhr

Gunzenheim (DK) Der Augsburger Bischof Konrad Zdarsa ist "nicht erfreut" über die Comeback-Pläne seines Vorgängers Walter Mixa. Zdarsa sei "erstaunt" über die Ankündigung eines Buchprojekts und einer missionarischen Vortragsreise, die Mixa mit einem ehemaligen Bodyguard plane, sagte der Augsburger Bistumssprecher Markus Kremser gestern. Der Bischof meine, die "Zeit der Heilungen und des Schweigens" sei "noch nicht zu Ende". Die Formulierung bezieht sich auf das Kommunique, das der Vatikan nach einer Privataudienz Mixas am 1. Juli 2010 herausgab. Mixa war nach Untreue- und Prügelvorwürfen im Frühjahr 2010 als Bischof von Augsburg und Militärbischof der Bundeswehr zurückgetreten. Die Anschuldigungen wurden aber nie vollständig aufgeklärt.

Der für Mixas derzeitigen Wohnort Gunzenheim im Bistum Eichstätt zuständige Pfarrer Wolfgang Woppmann hatte gestern mitgeteilt, dass Mixa zusammen mit dem Leiter einer Selbtsverteidigung- und Sportschule eine bundesweite missionarische Vortragsreihe starten will. Er selbst habe als Mitglied der Sportschule, in der er in seiner Freizeit trainiere, den Kontakt zwischen beiden hergestellt, sagte Woppmann. So habe der Altbischof "als Ehrengast" an der Adventsfeier der im baden-württembergischen Bopfingen ansässigen Einrichtung teilgenommen. Auch ein gemeinsames Buchprojekt sei ins Auge gefasst. Der Titel laute "Nie allein – und ob wir schon wanderten im finsteren Tal". Das Buch solle möglichst zum 70. Geburtstag des emeritierten Bischofs am 25. April erscheinen, hieß es.

Der Augsburger Bischof Zdarsa kann seinem Vorgänger Mixa allerdings keine Verhaltensregeln auferlegen: Als emeritierter Bischof ist Mixa lediglich dem Papst unterstellt.