Seehofer: "Christine Haderthauer ist rehabilitiert"

20.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:37 Uhr

München (DK) Ministerpräsident Horst Seehofer sieht die frühere Staatskanzleichefin Christine Haderthauer (beide CSU) durch die Ergebnisse des Untersuchungsausschusses Modellbau als politisch komplett rehabilitiert an. "Aus meiner Sicht ja", antwortete er gestern am Rande einer CSU-Vorstandssitzung in München auf eine entsprechende Frage unserer Zeitung. Die Entscheidung, ob Haderthauer weitermachen könne, müsse aber die Ingolstädter CSU treffen.

Heute präsentiert die CSU ihren Schlussbericht aus dem Untersuchungsausschuss Modellbau. Darin kommt die Fraktion zu dem Ergebnis, dass sich die wesentlichen Vorwürfe gegen Haderthauer nichts bestätigt hätten. Die Opposition, die ihre Ergebnisse morgen präsentieren will, kommt zum gegensätzlichen Resultat. Der Ausschuss befasste sich über mehr als zwei Jahre mit den Geschäften der Firma Sapor, deren Gesellschafter Haderthauer und ihr Ehemann nacheinander waren. Über die Firma wurden wertvolle Modelautos verkauft. Haderthauer musste wegen der Affäre 2014 als Ministerin zurücktreten.

Neben dem Untersuchungsausschuss beschäftigte sich auch die Staatsanwaltschaft mit den Sapor-Geschäften. Haderthauer akzeptierte einen Strafbefehl, gilt aber nicht als vorbestraft. Das Strafverfahren sei so ausgegangen, "dass sie durchaus weiter Politik machen kann - aus meiner Sicht auch machen soll", sagte Seehofer. Auch eine Rückkehr Haderthauers ins Kabinett schloss der Ministerpräsident nicht aus. Zunächst brauche sie aber wieder das Vertrauen in der politischen Heimat. Bis zur Bundestagswahl werde es zudem definitiv keine Kabinettsumbildung geben.