Ernsgaden (vb) "Jeder in Bayern mag Schweinebraten", sagt Karoline Frey. "Aber deswegen kann man ja auch Pizza oder chinesisches Essen mögen." Soll heißen: Die beiden Musikerinnen Karoline Frey und Sylvia Kaufmann spielen, was ihnen schmeckt - Schmankerlmusi eben.
Das ist größtenteils bayerische Volksmusik, das ist aber auch ein sogenannter Tradi-Mix mit fremdklingenden Melodien.
Was beim Publikum regelmäßig Begeisterungsstürme auslöst, ist die Version von Elvis Presleys Hit "Can't Help Falling in Love". Frey spielt Harfe, Kaufmann Pedalhackbrett und Gitarre - Gesang ist nicht dabei. "Aber wenn ich drei Takte von Elvis spiele, dann weiß jeder sofort, welches Lied das ist."
Die 47-Jährige spielt das Zupfinstrument, seit sie ein junges Mädchen im Landshuter Raum war. Nach einer Station im Chiemgau lebt sie nun seit knapp zehn Jahren mit ihrer Familie in Ernsgaden (Landkreis Pfaffenhofen). Dort musste sie sich erst einmal ein neues Musikanten-Netzwerk aufbauen. Über einen Stammtisch, bei dem sie ihre Telefonnummer in der Runde verteilt hat, kam der Kontakt zur gleichaltrigen Hackbrettspielerin Sylvia Kaufmann zustande. Sie wohnt im 50 Kilometer entfernten Zolling im Landkreis Freising.
Geboren wurde die Idee zur Schmankerlmusi vor rund fünf Jahren als Quintett. Weil die fünf Musikanten allerdings Schwierigkeiten hatten, ihre Berufe, Familien und die Musik unter einen Hut zu bekommen, blieben letztlich nur Frey und Kaufmann übrig. Wöchentlich fahren sie sich abwechselnd besuchen, um zu proben. Karoline Frey, Mutter zweier Kinder, die ebenfalls Harfe spielen, übt zusätzlich jeden Tag mindestens eine halbe Stunde an ihrem Instrument, um sich zu verbessern. Sylvia Kaufmann ist hauptberuflich Musiklehrerin. Die beiden Frauen haben schon etliche Auftritte in der Region absolviert, die meisten im Landkreis Pfaffenhofen, aber auch in der Eichstätter und Kelheimer Gegend.
Auf den Internationalen Volksmusiktag auf Kloster Aldersbach ist das Duo zufällig aufmerksam geworden, als es bei einem Auftritt in Bad Füssing war. "Wir haben uns spontan für die Bewerbung entschieden", erzählt Frey. "Aus Spaß an der Freude. Und an großen Aufgaben wächst man." Die 47-Jährige freut sich zu sehen, was die anderen Gruppen bieten - Volksmusik ist ja nicht gleich Volksmusik. Und mal so ein Wochenende ohne Familien, das ist kann ja auch eine ganz willkommene Abwechslung sein. "Aber Urlaub ist das definitiv nicht, wir sind schon ziemlich nervös."
Stimmen Sie vom 29. Juli bis 3. September auf www.pnp.de" class="more"%>/ volksmusik für Ihre Lieblingsmusiker online ab. Dort finden Sie ebenfalls Hörproben und Kurzbeschreibungen aller zehn Gruppen und Einzelteilnehmer am diesjährigen Wettbewerb.
