Bleibt der Briefkasten leer?

28.11.2014 | Stand 02.12.2020, 21:56 Uhr

Nürnberg (dk) Am Samstag könnten einige Briefkästen in Mittelfranken leer bleiben. Der Grund: Der Betriebsrat der Briefniederlassung Nürnberg hat seine Beschäftigten zu einer Betriebsversammlung eingeladen. Die Gewerkschaft möchte ein Zeichen "gegen die Personal-Politik der Post AG setzen, bei der keine sichere Lebensplanung möglich ist", wie der Verdi-Geschäftsführer für Nürnberg, Jürgen Göppner, sagt.

Konkret geht es darum, dass die Post AG seit einigen Jahren vielen Beschäftigten nur befristete Arbeitsverträge gibt. Immer wieder stehen diese Arbeitnehmer vor der Frage: "Was geschieht am Ende meiner befristeten Arbeitszeit? Übernimmt die Post AG die Arbeiter oder nicht?". Diese Personal-Politik bildet in den Augen der Gewerkschaft Verdi keine Grundlage für eine sichere Lebensplanung.

"Das ist seit Jahren bekannt. Und Nürnberg bilde bei dieser Personal-Politik auch keine Ausnahme," sagt der Geschäftsführer. In der Frankenmetropole haben von den 4000 Angestellten in der Zentrale der Briefzustellung 800 einen befristeten Vertrag.

Damit soll, wenn es nach dem Willen von Verdi geht, endlich Schluss sein. Bei einer Betriebsversammlung am Samstag in der Nürnberger Meistersingerhalle geht es um das berufliche Schicksal der 800 Mitarbeiter. 1000 Angestellte der Post AG in Nürnberg erwarten die Verantwortlichen von Verdi. "Die Veranstaltung dauert den ganzen Tag", sagt Göppner. "In dieser Zeit ist die Briefzustellung also nur begrenzt möglich."

Der Landkreis Roth ist von der verzögerten Briefzustellung nicht betroffen, teilte der Betriebsrat mit. In den Regionen Ansbach, Bad Windsheim, Erlangen, Feuchtwangen, Forchheim, Fürth, Gunzenhausen, Lauf, Neustadt/Aisch, Nürnberg, Pegnitz, Rothenburg ob der Tauber, Treuchtlingen und Weißenburg kommt es stattdessen zu Einschränkungen.

Briefe, Zeitungen und Pakete, die am Samstag nicht ausgeliefert werden können, werden am Montag zugestellt. Postfachinhaber sind von dieser Einschränkung in aller Regel nicht betroffen und können ihre Sendungen wie üblich abholen. Auch Geschäftskunden, die den „Hin&Weg“-Service der Deutschen Post nutzen, werden grundsätzlich bedient. Alle Postfilialen sind geöffnet. Die Briefkästen werden, bis auf wenige Ausnahmen in ländlichen Regionen, wie gewohnt geleert.