Eines
Familienfreundlich und supersportlich

MTM verfeinert den Audi RS Q3 und spendiert ihm auch ein zweites Auspuffrohr

24.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:04 Uhr

 

Eines vorweg: Die Basis ist ein tolles Auto. Der Audi RS Q3 strotzt vor Kraft, der kompakte SUV ist ein ausgereiftes Auto, der Allradler ist ein Mobil, das keinen Vergleich scheuen muss. Doch, vielleicht einen.

Den mit der MTM-Version des RS Q3. Denn das Bessere ist des Guten Feind.

Der Wettstettener übertrifft die Leistung des 2,5-Liter-Turbo um 100 PS. Das ist eine Menge. Zudem schwillt das Drehmomentmaximum des TFSI-Aggregats auf 570 Nm an. Das bedeutet zusammen mit den 410 Pferdchen vor allem eines: Kraft im Überfluss. Tempo 268, der Standardsprint auf 100 km/h in 4,3 Sekunden hebt den Edel-RS-Q3 aus der Masse hervor.

Auf 20-Zoll-Felgen von MTM sind Michelinpneus der Dimension 275/35 montiert. Natürlich duckt sich der Wagen mehr auf die Straße als die Serienversion, aber die Truppe um Roland Mayer hat es verstanden, Sportlichkeit mit Alltagstauglichkeit zu kombinieren. Also keine Plomben, die auf dem Weg zum Bäcker rausfallen, keine verschobenen Bandscheiben, kein freundliches Nicken beim Räubern über Querrillen. Hey, MTM kann auch familienfreundlich.

Wobei das dreifach verstellbare Fahrwerk Freunden sportlicher Fahrweise oder einfach nur ausgefallener Technik Freude macht und in der Racing-Position knochenhart-perfekte Straßenlage garantiert. Dann leuchtet der Druckschalter rot, blutrot. Blau signalisiert fast schon sänftengleiches dahingleiten. Und ehrlich: Auch blau meistert dieser Audi selbst Vmax ohne Unruhe – nicht nur wegen des permanenten Allradantriebs. Ob es dieses elektronische Fahrwerk braucht, entscheidet der Kunde. MTM bietet es an, knapp 4000 Euro gehen zusätzlich über den Ladentisch.

Apropos Geld: Die Basis kostet 54 600 Euro, nach der MTM-Kur liegt der Preis bei stolzen 76 650 Euro. Aber diese Summe garantiert Exklusivität. Nicht viele der von Audi anvisierten 7500 RS Q3 durchlaufen die Hallen in Wettstetten. Dort gibt es neben dem Fahrwerk die 100 Mehr-PS, die MTM-Felgen, mächtigere Bremsen an den Vorderachse, einen Karbondiffusor am Heck und – jetzt kommt’s – eine Auspuffanlage mit zwei Endrohren. Das hat das Original nicht. Weil angeblich der Batteriekasten im Weg ist. MTM hat einen Umweg genommen.

Sieht gut aus, klingt gut, geht gut. Tierisch gut. Da die Optik des Originals von sportlicher Dezenz geprägt ist, hat MTM hier auch nicht Hand angelegt.

Unberührt von den MTM-Maßnahmen bleiben Q3-Nachteile wie die hohe Ladekante und die kleine Kofferraumöffnung, ebenso Vorteile wie die hochwertigen Materialien, das gute Raumgefühl auf allen Sitzen oder die hohe Zuladung. Die bequemen Sitze sind Sportgestühl gewichen und das Wummern aus den MTM-Endrohren erhöht das Geräuschniveau im Innenraum nur unwesentlich. Eigentlich schade. DK