Gestaffelt wie die Orgelpfeifen

05.06.2008 | Stand 03.12.2020, 5:51 Uhr

 

Schrobenhausen (rom) Die Störche sind in Schrobenhausen angekommen. Soviel steht fest. Die große Frage aber ist, wie viele Junge aus den Eiern geschlüpft sind.

"Wir gehen davon aus, dass es vier sind", sagt Gitti Sandner von der Schrobenhausener Ortsgruppe des Bund Naturschutz (BN). "Und die vier Jungen sind gestaffelt wie die Orgelpfeifen." Ein etwas größerer, zwei ein bisschen kleinere und noch ein ganz kleiner Jungstorch thronen mit ihren Eltern hoch oben auf dem Rathaus.

"Oftmals sind es dieselben Störche, die auch in den Jahren zuvor den jeweiligen Horst bewohnt haben", sagt Günter Krell, Vorsitzender der Kreisgruppe Neuburg-Schrobenhausen. "Aus der Literatur wissen wir, dass Störche einigermaßen nesttreu sind." Dies konnte der BN bei den Störchen in Rennertshofen und Karlshuld feststellen.

In Schrobenhausen ist zumindest klar, dass es sich wieder um Weißstörche handelt. Bei einer Körperlänge von einem Meter erreicht der Meister Adebar eine Spannweite von 1,60 Meter. Jedes Jahr fliegen die Tiere bis zu 10 000 Kilometer auf ihrem Weg von ihren Winterquartieren in Afrika zu ihren Brutquartieren in Europa und zurück.

Ob unter den Störchen auf dem Rathausdach eines der Kinder von Freddy und Martha ist, die bisher den Horst besiedelten, ist fraglich. Schließlich will der BN die Tiere nicht beringen. Und auch auf eine Webcam wird in diesem Jahr verzichtet. Zumindest stehen die Vorzeichen gut, dass in diesem Jahr erstmals vier Junge überleben: "Der Juni ist ein gefährlicher Monat", weiß Gitti Sandner. "Die niedrigen Temperaturen können den Störchen dann die Suche nach Nahrung erschweren." Aber vielleicht klappt es ja in diesem Jahr.