Waidhofen
"Eigentlich hatte ich kein Heimweh"

SZ TRIFFT Marina Stimpel, die zehn Monate lang "Work and Travel" in Australien gemacht hat

02.11.2012 | Stand 03.12.2020, 0:53 Uhr

 

Waidhofen (SZ) „Sydney und die Strände südlich davon haben mir in Australien am besten gefallen. Genauso cool war die Stadt Byron Bay, weil da sehr viele Backpacker waren und es super Livemusik gab“, erinnert sich die 21-jährige Marina Stimpel an ihren zehnmonatigen Australienaufenthalt.

Die Handelsfachwirtin aus Wolfshof schaffte es dort sogar in eine Lokalzeitung. „Als ich auf einer Farm gearbeitet habe, wurde ich interviewt und gefragt, was ich denn in Australien so mache“, erzählt sie, „das war dann ziemlich groß mit Foto in der Zeitung.“

Auf ihrer „Work and Travel“-Reise hatte Stimpel mehrere Jobs, mit denen sie ihren Aufenthalt finanzierte. Während ihrer ersten Arbeit als Kellnerin lernte sie Emma Odehed kennen: eine Schwedin, mit der sie sieben der zehn Monate zusammen verbrachte. „Emma war in Australien so etwas wie meine Familie“, sagt sie, „hoffentlich bleiben wir in Kontakt.“

Jemanden kennen zu lernen war für Stimpel wichtig, denn bis auf die Besuche ihres Vaters und ihrer Cousine war sie in Australien ganz auf sich alleine gestellt. Die Organisation, über die sie die Reise geplant hatte, half ihr, Arbeit zu finden: „Durch die Organisation bekam ich an Silvester einen Kellnerjob auf einem Boot, das vor der Harbour Bridge in Sydney lag“, erzählt sie. „Da hatte man einen perfekten Blick auf das berühmte Feuerwerk, und natürlich war die Bezahlung auch super.“

Neben der Arbeit schaute sich die 21-Jährige aber auch das Land an. Mit einem Auto, das sie sich am Anfang ihres Aufenthalts gekauft und am Ende wieder verkauft hat, fuhr sie die ganze Ostküste Australiens entlang und sogar einmal quer durchs Outback nach Alice Springs.

Natürlich durfte sie sich da den Ayers Rock – den heiligen Berg der australischen Ureinwohner, der bei Sonnenuntergang rot leuchtet – nicht entgehen lassen. „Mitten in der Wildnis waren am Ayers Rock dann auf einmal total viele Touristen, das war schon komisch. Was ich aber noch schöner fand als den Ayers Rock selbst, waren die Nachbarsteine, weil die schon älter sind und deswegen schönere Rundungen haben“, erzählt sie.

Weitere Highlights ihrer Reise waren der Surfkurs, den Stimpel mit ihrer Freundin Odehed gemacht hat, und das Tauchen am Great Barrier Reef. „Ich wollte erst nicht tauchen“, sagt die Handelsfachwirtin, „aber es war dann total schön und einfacher, als ich gedacht hatte.“

Die 21-Jährige hat ihre Zeit in Australien richtig genossen. „Eigentlich hatte ich – außer an Weihnachten und meinem Geburtstag – kein Heimweh“, erzählt sie und freut sich schon auf die nächste Reise.

Nachdem Emma Odehed sie schon in Deutschland besucht hat, geht es jetzt erst einmal nach Schweden. „Und dann wollen wir wieder zusammen weg, vielleicht diesmal an die australische Westküste, oder nach Mexico“, sagt Stimpel.